Leistungsdiagnostik - Ablauf und Funktion wichtiger Methoden

Sie scheinen einen Randbereich der Medizin einzunehmen und doch kommt den Sportärzten gerade in den letzten Jahren eine wichtige Bedeutung zu. So befassen sie sich mit der Leistungsdiagnostik bei Sportlern, den vielfältigen Störungen im menschlichen Bewegungsapparat, verbessern die Leistung und damit nicht selten auch das Wohlbefinden. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten der Leistungsdiagnostik bei Sportlern.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Wenn es mal wieder schmerzt

Rückenbeschwerden durch eine falsche Körperhaltung, Schmerzen in den Beinen durch minderwertige Schuhe oder Gleichgewichtsstörungen - wann immer körperliche Beeinträchtigungen auftreten, die nicht aus den Organen herrühren, sondern den Muskeln, Knochen und Gelenken zuzuordnen sind, kommen die Sportmediziner ins Spiel.

Im Gegensatz zu ihrem Namen betreuen sie also nicht Sportler, sondern alle Personen, denen bestimmte Bewegungsabläufe zu schaffen machen. Natürlich sind sie im Rahmen dessen auch auf Unfälle spezialisiert, die etwa bei

geschehen können. Die optimale Nutzung und Funktionalität der menschlichen Muskeln, Sehnen und Knochen rückt somit in den Vordergrund dieser Tätigkeit.

Zur Leistungsdiagnostik geeignet

Ein weiterer Aspekt der Sportmedizin liegt nicht im Beheben von spontanen Beschwerden, sondern in der Verbesserung chronischer Beeinträchtigungen. Hierbei kommen natürlich insbesondere die Sportler in Betracht: Welche Maßnahmen sind nötig, um schneller laufen, einen Ball mit hohem Tempo schießen oder dem Gegner beim Boxen gezielt ausweichen zu können? Hierzu wird ein Leistungsbild des Athleten erstellt und daraus in einem aufwendigen Prozess die möglichen Folgen abgeleitet. So kann

  • ein spezielles Training
  • der Einsatz von muskelschonenden Bändern und Pflastern oder auch
  • eine gänzlich andere Körperhaltung

oft den gewünschten Erfolg bringen. Nicht selten entscheiden solche Details bei der Vergabe von Titeln darüber, wer am Ende die Arena siegreich verlässt. Im modernen Sport ist dieser medizinische Zweig daher nicht mehr wegzudenken.

Wer trainiert, arbeitet in der Regel auf ein bestimmtes Ziel hin - und sei es nur, den gegenwärtigen Fitnesszustand zu halten. Ab einem gewissen Trainingsstand lässt sich jedoch mit oberflächlicher Betrachtung kaum noch feststellen, ob die Übungen tatsächlich helfen oder geändert werden sollten, zudem erschließt sich nicht, ob der Sportler überhaupt effektiv trainiert. In diesen Momenten kommt die Leistungsdiagnostik ins Spiel, die aufzeigen soll, wie es um den aktuellen Leistungsstand des Sportlers bestellt ist.

Der Zusammenhang zwischen Leistungsdiagnostik und effektivem Training

Ein Amateur, der beispielsweise sein Körpergewicht reduzieren möchte, braucht keine Leistungsdiagnostik, denn ein Blick in den Spiegel verrät ihm, ob er auf dem richtigen Weg ist. Je besser und häufiger man trainiert, desto schwieriger wird es aber, ein klares Bild zu gewinnen, wie gut es um den Leistungsstand eines Sportlers bestellt ist und wo er ansetzen sollte, um sich weiter zu verbessern.

Von Profis fordert man nicht mehr ein, sie sollten hart oder regelmäßig üben (denn das tun sie ohnehin), sondern vor allem effektiv trainieren. Hier hilft die Leistungsdiagnostik, die durch unterschiedliche Mess- und Testverfahren aufzeigt, wie es um den Sportler bestellt ist und durch einen Vergleich zudem zeigt, ob dieser überhaupt in die richtige Richtung arbeitet.

  • Der Lactat-Test ist die bekannteste Leistungsdiagnostik und dient dazu festzustellen, wo sich jeweils die individuelle anaerobe Schwelle, also der Punkt der maximalen Belastung vor der Erschöpfung befindet.

    Dazu wird die Lactat-Konzentration im Blut unter verschiedenen Belastungen gemessen. Durch einen Vergleich zeigt dieser Test auf, wie der aktuelle körperliche Zustand des Sportlers ist.

  • Auf die Suche nach der anaeroben Schwelle begeben sich auch Sportler, die ihre Leistungsfähigkeit über eine Fahrrad- oder Laufbandgeometrie testen lassen. Dabei kommen zum Beispiel Verfahren wie der Windgate-Test oder der Katch-Test zum Einsatz, bei denen über einen gewissen Zeitraum (meist 30 bis 40 Sekunden) mit maximaler Geschwindigkeit gegen einen Widerstand gearbeitet werden muss.

    Zeitgleich werden Herz-, Puls- sowie Atemfrequenz gemessen. Die anaerobe Schwelle lässt sich durch einen deutlich sichtbaren Knick in dem Messprotokoll bestimmen.

  • Kraftsportler haben im Laufe der Zeit eigene Methoden entwickelt, ihre Leistungsfähigkeit zu messen, die sehr viel weniger aufwendig sind und deshalb auch Amateuren offen stehen. Insgesamt geht es dabei um das Verhältnis von Weg und Zeit. Wie oft kann man beispielsweise ein bestimmtes Gewicht in einer bestimmten Zeit stemmen?

    Natürlich fand aber auch hier eine Verwissenschaftlichung statt, so gibt es beispielsweise entsprechende Beschleunigungssensoren, zudem kann man über eine isokinetische Muskelkraftmessung vor allem das Muskelwachstum nachvollziehen und so feststellen, ob diese bislang korrekt stimuliert worden sind.

Hochmoderne Verfahren

Der Prozess einer solchen Diagnostik ist ebenso langwierig wie kostenintensiv. Sie eignet sich daher eher für den professionellen Sport und wird nur selten einmal für Breitensportler verwendet.

Aus rein medizinischen Gründen kann der Einsatz indes aber auch für normale Bürger infrage kommen. Etwa dann, wenn diese über Leistungsbeeinträchtigungen klagen, die sich auf dem herkömmlichen Wege nicht kurieren lassen.

Dem Sportmediziner stehen dafür vielfältige Verfahren zur Verfügung, mit denen er die Bewegungsabläufe, die Muskeln und Sehnen oder sogar die Knochendichte analysieren kann. Dank des technischen Fortschritts der letzten Jahre sind gegenwärtig Untersuchungen denkbar, die noch vor einer Dekade als unmöglich galten. Die Sportmedizin wächst somit rasant - ebenso schnell mehrt sich ihr Nutzen.

Eingliederung in den Alltag

Viele der sportmedizinischen Maßnahmen sind aber auch bei der allgemeinen Diagnostik der Patienten zu einem häufig eingesetzten Werkzeug gereift. Denn schon lange ist klar, dass die Herde für Schmerzen und Beschwerden, die Ursachen für Unwohlsein und Trägheit nicht alleine in den Organen sitzen.

So können sich Rückstände von Giften in den Knochen abgelagert haben; Muskeln können entzündet sein. Die Begutachtung eines kranken Menschen erfolgt immer häufiger auf eine umfassende Weise, bei der es nicht mehr ausreicht, lediglich das Fieber zu messen und den Bauch abzutasten. Oft kann erst damit das Leiden gefunden werden, sei es chronischer oder akuter Art.

Im Folgenden informieren wir über die unterschiedlichen Methoden der Leistungsdiagnostik im Detail.

Laktattest - Messung der Laktatkonzentration im Blut

Möchte ein Sportler seine Leistungsfähigkeit erhöhen, so ist ein ständiges Training unablässig - auch in der vermeintlichen Urlaubszeit. Der Coach überprüft seine Schützlinge nach der Rückkehr daher gerne einmal mit dem Laktattest - ihm kommt jedoch eine Vielzahl weiterer wichtiger Aspekte zu, die ihn in der sportmedizinischen Wissenschaft gegenwärtig unverzichtbar machen.

Was ist ein Laktattest?

Hauptsächlich wird diese Maßnahme eingesetzt, um den allgemeinen Fitnesszustand eines Athleten festzustellen. Das ist gerade

  • nach Trainingspausen
  • vor Wettkämpfen sowie
  • bei Veränderungen der Intensität

besonders wichtig, könnten sich hier bei einem falschen Vorgehen doch Schwächeperioden oder sogar Verletzungen einstellen. Aus dem Fußball ist der Laktattest häufig bekannt, weil er vor der Hin- und Rückrunde oft medienwirksam an den Spielern vorgenommen wird. Nicht selten zeigt sich dabei auch, wer im Urlaub fleißig war und wer demgegenüber gesündigt hat.

Der relativ geringe Aufwand des Tests gibt jedoch eine Vielzahl wichtiger Auskünfte. Mehr noch, auf ihrer Basis kann ein individueller Übungsplan erstellt werden. Auch Maßnahmen zur Reduktion des Gewichtes basieren auf dieser Analyse.

Welchen Zweck verfolgt der Laktattest?

Der allgemeine Zustand der Fitness lässt sich oft nur schwer beurteilen. Dennoch sendet der Körper ein unwiderlegbares Signal aus, welches sich messen lässt: Trainiert ein Athlet, der seit einigen Tagen außer Form ist, der vielleicht lieber seine freie Zeit genossen und über Weihnachten etwas zu viel vom Braten gegessen hat, erstmals wieder intensiv, so erhöht sich der Anteil der Milchsäure in seinem Blut.

Ist er dagegen austrainiert und fit, so regt der Organismus die Bildung dieser Säure nur noch in geringen Maßen an. Wird bei der Analyse also ein hoher Wert ermittelt, so deutet das auf einen verbesserungswürdigen Zustand des Sportlers hin.

Wie verläuft der Laktattest?

Hierbei handelt es sich um eine Art der aktiven Leistungsdiagnostik. Das bedeutet, dass an dem Athleten die Maßnahmen während des Trainings durchgeführt werden. Meist handelt es sich dabei um Laufübungen oder die Nutzung des Ergometers.

Der Sportler ist nun mit einem Pulsmesser ausgestattet und wird Schritt für Schritt an die Grenze seiner Belastbarkeit herangeführt. So läuft er einige wenige Runden oder radelt für ein paar Minuten.

Jetzt wird erstmals der Puls überprüft und eine winzige Blutprobe aus dem Ohrläppchen entnommen. Erneut muss der Sportler sich anschließend verausgaben, ehe eine weitere Probe erstellt und der Puls erneut überprüft wird. Etwa drei bis vier Mal werden solche Intervalle vorgenommen, um die Leistung objektiv einschätzen zu können.

Welche Schritte schließen sich dem Laktattest an?

Die gewonnenen Ergebnisse werden ausgewertet und genutzt. Aus ihnen lässt sich nicht nur ablesen, wie fit der Athlet ist und wie leicht oder schwer es seinem Körper fällt, die nötige Energie für die Aktivitäten bereitzustellen. Gemeinsam mit dem Pulswert kann dem Sportler auch ein individueller Plan zur Verbesserung seiner Fitness erstellt werden.

Das ist insbesondere in den letzten Jahren in diversen Sportarten immer bedeutsamer geworden, wurde doch mit alten Trainingslehren oftmals gebrochen, während sich neue Erkenntnisse einstellten. Ein falscher Ablauf der Übungen, aus denen im schlimmsten Falle Verletzungen resultieren können, wird anhand des Laktattests also vermieden.

Allgemeines zur Anwendung

Eine solche Maßnahme ist zwar im Profisport weit verbreitet, gerade für Hobbyathleten aber eine kostspielige Angelegenheit. Sie müssten sich bei ihrem Sportmediziner einer solchen etwa anderthalb bis zweistündigen Prozedur unterziehen.

Der Preis dafür liegt bei rund 150 Euro und wird von den Krankenkassen zumeist nicht erstattet. Der Nutzen für Personen, die ohnehin nur unregelmäßig trainieren oder keine konkreten Ziele vor Augen haben, ist darüber hinaus zweifelhaft. Bei diesem sehr detaillierten Instrument der sportmedizinischen Leistungsdiagnostik handelt es sich somit um eine Anwendung, die für Profis sicherlich wertvoll sein dürfte, für den kurzen Jogginglauf am Nachmittag oder das Kicken am Wochenende mit den Freunden im Park eher eine geringe Rolle spielt.

Herzfrequenzmessung - Mobile Messung der Herzfrequenz

Während des Sports läuft im Körper eine Vielzahl an unterschiedlichsten Prozessen ab: Das Blut wird in die Muskeln geleitet, die Organe auf Hochleistung gebracht und das Herz-Kreislauf-System angeregt. Insbesondere dem Herzen kommt dabei - gewissermaßen als Motor im menschlichen Leib - eine besondere Funktion zu. Sein Rhythmus sollte daher überwacht werden.

Was ist eine Herzfrequenzmessung?

Die meisten Methoden der modernen Leistungsdiagnostik sind für den Hobbyathleten und Laien meist nur schwer bedienbar. Etwas anders sieht das jedoch bei der mobilen Messung der Herzfrequenz aus. Sie gehört zum gängigen Repertoire eines jeden Sportlers, der seine Belastbarkeit nicht übersteigen möchte, dabei aber einen hohen Wert auf fachgerechte Übungen legt.

Mit einem speziellen Gerät, das im Regelfall aus einem Brustgurt sowie einem Messgerät - nicht selten in Form einer Armbanduhr - besteht, kann konstant der Herzschlag überwacht werden. Sinnvoll erweist es sich dabei, dass auch der Bereich der Überbelastung angezeigt wird, der Sportler somit also immer die Möglichkeit hat, seine eigenen Grenzen genau zu kennen und damit dosiert zu trainieren.

Welchen Zweck verfolgt die Herzfrequenzmessung?

Viele Sportler übersteigen während des Bewegungsablaufes ihre Möglichkeiten: Sie

  • ziehen den Sprint beim Laufen zu lange an
  • radeln den Berg in zu hohem Tempo hinauf oder
  • muten sich allgemein falsche Belastungen zu.

Ein solches Training im anaeroben Bereich, bei dem der Körper mit der Versorgung von Sauerstoff nicht mehr nachkommt, gilt zwar kurzzeitig durchaus als effektiv, sollte aber nicht dauerhaft versucht werden.

Wer also über die Schwelle der eigenen Leistung hinaus tritt, kann unter Umständen eine Unterversorgung im Organismus hervorrufen und damit Verletzungen, Schwindelanfälle oder sogar Ohnmachtsattacken auslösen. Insofern kommt der Messung der Herzfrequenz die Aufgabe zu, bis an die Grenzen der Belastbarkeit zu trainieren, den roten Bereich der eigenen Möglichkeiten aber zu meiden.

Wie verläuft die Herzfrequenzmessung?

Der Vorgang ist denkbar einfach. Der Athlet befestigt einen Gurt um seine Brust.

Darin ist ein Sensor enthalten, der den Schlag des Herzens misst. Von diesem Gurt aus wird ein Signal an den Empfänger gerichtet.

Dieser befindet sich zumeist in einer Art Armbanduhr und kann somit problemlos am Handgelenk getragen werden. Auf dem Display wird während der Bewegungsabläufe konstant die Herzfrequenz angezeigt.

Der Sportler erkennt, wann er sich verausgabt. Meist sind die Geräte auch mit optischen oder akustischen Signalen ausgestattet, um eine Warnung für den Fall des Überschreitens der Leistungsgrenze auszusenden.

Welche Schritte schließen sich der Herzfrequenzmessung an?

Der erhebliche Vorteil der Maßnahme im Vergleich zu anderen Formen der Leistungsdiagnostik liegt darin, dass der Betroffene unmittelbar auf bestimmte Signale reagieren kann. Er ist in der Lage, das Fehlverhalten augenblicklich zu beenden.

Denn eine lange Analyse der Werte erfolgt nicht. Sie werden auf die Anzeige des Empfängers gesendet, sind dort sichtbar und können daher sofort genutzt werden.

Mittels eines kleinen Speichers ist es zudem möglich, die Werte dauerhaft zu konservieren und gegebenenfalls einem Mediziner vorzulegen. Er würde anhand der Daten ein grundsätzlich falsches Training entlarven und Korrekturen anmahnen. Hauptsächlich dient die Herzfrequenzmessung aber dem Athleten während des Sports.

Allgemeines zur Anwendung

Die Geräte können nur dann optimal funktionieren, wenn sie richtig eingestellt sind. Gerade der Brustgurt muss optimal befestigt sein, damit der darin enthaltene Sensor die Signale des Herzens möglichst ungetrübt empfangen kann.

Gleiches gilt für den Transport der Daten zum Empfänger. Wichtig ist es somit, eher auf einen hochwertigen Herzfrequenzmesser zurückzugreifen, statt die Sparangebote zu nutzen, die zuweilen sogar im Supermarkt erworben werden können.

Qualität zahlt sich gerade in der Leistungsdiagnostik letztlich doch immer aus. Insofern ist auch eine Vielzahl an weiteren Funktionen des Gerätes nicht zwingend notwendig. Lediglich wer zu Übergewicht neigt, kann natürlich auf einen Kalorienzähler achten. Ein besonderes Muss ist in diesen und weiteren Optionen aber nicht zu sehen.

Ergospirometrie - Analyse der Atemgase

Egal, ob Hobbyathlet oder Leistungssportler: Sobald sich ein Mensch in Bewegung setzt und seine Ziele erreichen will, begibt er sich in den Bereich hoher Leistungen. Er schwitzt, atmet schwer und verliert zunächst seine Kraft.

Doch was genau geschieht eigentlich in den Organen, während er rennt, radelt oder Gewichte hebt? Die Ergospirometrie kann darüber vielfältige Aufschlüsse geben.

Was ist eine Ergospirometrie?

Seit mehr als 200 Jahren ist es der Forschung bekannt, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Leistungsfähigkeit eines Menschen und seinem Gasstoffwechsel besteht. Gemeint ist mit Letzterem die Menge und Qualität jener Luft, die er einatmet und die er später wieder ausstößt.

Doch erst vor rund 90 Jahren gelang es, die dabei erzielten Werte auch zu analysieren und die These zu bestätigen, dass die Belastung anhand der aufzunehmenden Umluft tatsächlich variieren kann. Auch die heutige Ergospirometrie fokussiert sich darauf, die ausgeatmeten Gase eines Athleten während starker Aktivitäten einzufangen und daraus Rückschlüsse über die Tätigkeit der Organe zu ziehen.

Welchen Zweck verfolgt die Ergospirometrie?

Als hauptsächliches Ziel steht die genaue Gliederung der ausgestoßenen Luft im Vordergrund. Welche Anteile an Sauerstoff weist sie auf, mit welchen Rückständen ist sie angereichert? Hieraus ergibt sich ein profundes Bild darüber, wie gut die menschlichen Organe - allen voran die Lunge - agieren, wenn der Mensch hohen Belastungen ausgesetzt ist.

Befindet sich eine erhebliche Menge an Sauerstoff in den eingefangenen Gasen, so deutet das bereits darauf hin, dass der Athlet nicht alle Ressourcen nutzen kann und einige davon vergeudet. Oft liegt hier schon ein Manko, das an echten Höchstleistungen hindern kann oder sogar gesundheitlich relevante Beschwerden hervorruft. Aber sogar

  • das Herz
  • das Kreislaufsystem oder
  • das Zusammenspiel der körperlichen Funktionen

lässt sich damit begutachten.

Wie verläuft die Ergospirometrie?

Die Messung der Atemgase ist relativ aufwendig und muss daher unter sportmedizinischer Leitung vorgenommen werden. Der Athlet unterzieht sich dabei einer körperlichen Bewegung.

Zumeist wurde diese in der Benutzung eines Ergometers gesehen. Mittlerweile ist aber auch das Joggen auf dem Laufband geeignet, um die Werte kompetent zu ermitteln.

Um an sie heranzukommen, wird dem Sportler eine Atemmaske auf das Gesicht gesetzt. In einem darin enthaltenen Filter kann die ausgeströmte Luft analysiert werden. Dabei findet ein Vergleich der Proben innerhalb der Maske mit der Luft des Raumes statt, wodurch sich etwa die Menge an nutzbarem und tatsächlich genutztem Sauerstoff ermitteln lässt.

Welche Schritte schließen sich der Ergospirometrie an?

Die aus einer solchen Messung gewonnenen Daten können vielfältiger Natur sein. Sie betreffen nicht alleine die Atemgase oder das Volumen der Lunge an sich. Auch

  • die Fettverbrennung
  • die allgemeine Leistungsfähigkeit oder
  • die Auswirkungen einer Medikamenteneinnahme

des Sportlers können hierbei überprüft werden. Ebenso unterschiedlich sind im Anschluss natürlich die Optionen, die offenstehen. Im Regelfall wird der Athlet jedoch die Gewissheit erhalten,

  • ob er an seinem Training etwas verändern muss
  • ob körperliche Beeinträchtigungen vorliegen und
  • welche Rahmenbedingungen er für besonders gute Leistungen benötigt.

Mit dieser Diagnose kann er künftig arbeiten und sich im Rahmen der Analyse verbessern. Sinnvoll ist es daher, eine solche Messung regelmäßig vorzunehmen.

Allgemeines zur Anwendung

Die Messung der Atemgase sollte einem Sportmediziner, gegebenenfalls einem Lungenfachmann vorbehalten sein. Immer häufiger ist zwar in herkömmlichen Fitnessstudios zu beobachten, dass die Geräte für eine solche Analyse vorhanden sind. Doch ist die Kontrolle der sportlichen Aktivitäten sowie das Auswerten der Daten im Optimalfall von einem Arzt vorzunehmen.

Daraus folgt auch der Schluss, dass die Maßnahme - entgegen der Messung der Herzfrequenz - nicht in Eigenregie durchgeführt werden kann und darf. Sollte der Athlet berechtigte Zweifel haben, dass sein Organismus alle nutzbaren Bestandteile der Luft verwerten kann, so wird er die weiteren Schritte bei einem Sportmediziner im Rahmen der Leistungsdiagnostik bewältigen können. Die Kosten dafür werden in solchen Fällen auch von der Kasse getragen.