Osteopathie bleibt fragwürdig, doch immer mehr Krankenkassen erstatten die Kosten

Von Cornelia Scherpe
17. Dezember 2012

Die Osteopathie gehört zu den sanften Methoden der alternativen Medizin. Dabei sollen sanfte Berührungen helfen, chronische Schmerzen zu beseitigen, die durch schiefe Gelenke oder verrückte Knochen entstehen. Die Methode ist alles andere als wissenschaftlich belegt, doch inzwischen übernehmen mehr als 30 Krankenkassen die teilweise saftigen Behandlungskosten entweder vollständig, oder geben ihren Versicherten zumindest einen Teilbetrag zurück.

Experten gehen davon aus, dass dies nichts damit zu tun hat, dass die Kassen an den Gesundheitseffekt glauben, sondern vielmehr damit, dass sie im Wettbewerb bleichen möchten. Da anderen Krankenkassen zahlen, zieht man mit, damit man keine Versicherten durch Wechsel verliert. Der VOD, der "Verband der Osteopathen Deutschland" freut sich sicher darüber. Immerhin hat er mit rund fünf Millionen Patienten pro Jahr nicht wenig Zulauf. Doch welche wissenschaftlichen Daten hat man denn über die Osteopathie?

Anders als beim Orthopäden muss man nicht mit starken Schmerzen rechnen, wenn ein Halswirbel oder eine Rippe wieder an den richtigen Platz gerückt wird. Die sanften massageartigen Berührungen entspannen eher und sollen, so die Osteopathen, die Heilung anregen. Es gibt einige Studien, die auch mit Placebogruppen arbeiteten und so den Effekt einer Behandlung unter die Lupe nahmen.

Dabei kann man inzwischen auf 62 Untersuchungen zurückgreifen. 16 davon sind nach besonders hohen wissenschaftlichen Standards angefertigt worden und liefern daher sehr gute Ergebnisse. Diese lauten: Osteopathische Behandlungen können helfen, allerdings nicht bei jedem und mit unterschiedlich langer Wirkdauer. Bei vielen kommen die Schmerzen nach dem Ende der Therapie einfach wieder.