Die Möglichkeiten und Grenzen der Osteopathie

Obwohl Studien und Patientenerfahrungen den Erfolg von Osteopathie belegen, hat die Heilungsmethode doch ihre Grenzen

Von Cornelia Scherpe
28. Juli 2015

Alternativmedizin muss keinesfalls im Schatten der Schulmedizin stehen, wie Studien und die Erfahrungen von Patienten immer wieder zeigen. Oft ist es sogar sehr ratsam, beide Bereiche zu kombinieren und damit eine individuelle Therapie zu durchlaufen, die wirklich etwas bewirkt.

Doch Fans der Alternativmedizin vergessen oft, dass ihre Behandlungsformen ebenso wie die Schulmedizin ihre Grenzen hat. Besonders im Fall der Osteopathie - einem wichtigen Teilbereich der Alternativmedizin - gibt es Wirkungsgrenzen.

Osteopathen lösen die Funktionsblockaden im Körper

Bei der Osteopathie arbeitet der Therapeut mit den Händen und löst durch diverse Massagegriffe die Blockaden im Körper, die er spüren kann. Die Idee dahinter: Der ganze Körper ist eine Einheit und kann sich gut selbst heilen, wenn alle Teile in einem Gleichgewicht sind. Indem der Osteopath Spannungen löst, hebt er Funktionsblockaden auf und beendet das gestörte Zusammenspiel.

Bei chronischen Schmerzen kann Osteopathie wirksam sein

Tatsächlich gibt es Studien, die eindeutig zeigen, dass Osteopathie hilft. Sie ist vor allen Dingen dann sinnvoll, wenn chronische Schmerzen den Alltag des Patienten bestimmen. Gehen die Schmerzen auf Probleme der Wirbelsäule zurück, kann die Osteopathie gut helfen.

Viele Krankenkassen haben das bereits anerkannt und haben die Behandlung als freiwillige Zusatzleistung in ihrem Katalog stehen. So bekommt der Patient die Kosten zumindest anteilmäßig wieder.

Keine staatliche Anerkennung von Osteopathen und Osteopathinnen

Für viele andere Krankheitsbilder gibt es dagegen keine belegte Wirksamkeit. Hier bewegt sich die Osteopathie auf einem schmalen Grad zwischen Medizin und Glauben.

Das sieht man bereits daran, dass der Beruf Osteopath/Osteopathin keine staatliche Anerkennung besitzt. Es gibt Interessenverbände, in denen die Therapeuten Mitglied sind, aber das entspricht nicht einem staatlich anerkannten Berufsbild.

Das macht es für Patienten sehr schwer, die Qualifikation eines Therapeuten zu überprüfen. Sinnvoll ist es daher immer, den Wunsch nach Osteopathie-Behandlungen mit dem Hausarzt abzusprechen.