Interesse an alternativen Heilmethoden wächst: Kinderonkologen wollen sich fortbilden

Von Nicole Freialdenhoven
17. Mai 2013

Das Interesse an Heilmethoden jenseits der traditionellen Schulmedizin nimmt weiter zu: Einer Umfrage zufolge sprachen sich 175 Onkologen, die sich auf Krebserkrankungen bei Kindern spezialisiert haben, dafür aus, neben der Schulmedizin eine umfangreichere Ausbildung in der sogenannten Komplementärmedizin zu erhalten, das heißt, zu alternativen Heilmethoden.

Fast die Hälfte der Befragten merkte an, dass sie während des Medizinstudiums an der Universität zu wenig über Alternativmedizin gelernt haben. Bei jüngeren Ärzten und bei Ärzten, die in kleineren nicht-universitären Krankenhäusern tätig sind, war der Wunsch noch größer. Die meisten Onkologen waren sich einig darin, dass es sinnvoll sei, mit den Eltern der betroffenen Kinder über die Möglichkeiten der Komplementär- und Alternativmedizin zu sprechen.

Als Beispiele wurden Yoga oder Massagen genannt, um die Lebensqualität der Kinder zu steigen. Eher skeptisch wurden dagegen spezielle Diäten gesehen, mit denen der Krebs möglicherwiese "ausgehungert" werden könnte oder die Gabe von zusätzlichen Vitaminen.

Dass derzeit jedoch weniger als die Hälfte der Ärzte tatsächlich mit den Eltern über zusätzliche Alternativbehandlungen neben der traditionellen Schulmedizin sprach, lag ihren Angaben zufolge sowohl an den fehlenden Kenntnissen als auch an den zusätzlichen Kosten, die sie den Eltern damit aufbürden würden.