Verband der Lebensmittelkontrolleure fordert mehr Prüfer

Von Alexander Kirschbaum
27. Februar 2013

Ob Pferdefleisch in Tiefkühl-Lasagne oder falsch deklarierte Bio-Eier, Lebensmittelskandale sind in der Europäischen Union fast schon an der Tagesordnung. Die Politik sucht händeringend nach Lösungen, um die Verbraucher zu schützen, doch der Berufsverband der Lebensmittelkontrolleure schlägt jetzt Alarm.

Es seien viel zu wenig Kontrolleure im Einsatz, wodurch kein Druck auf die Lebensmittelindustrie ausgeübt werden könne, wie der Vorsitzende des Verbandes, Martin Müller, der Tageszeitung "Welt" mitteilte. Derzeit sei ein Prüfer für 1200 Betriebe zuständig, eine Aufstockung der Kontrolleure in Deutschland von 2400 auf 4000 nötig.

In der Lebensmittelbranche ist es laut Müller üblich, Produkte falsch zu deklarieren. Nicht zuletzt deswegen hat auch jüngst Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) schärfere Kontrollen der geltenden Gesetze gefordert. Seit kurzem ist auch Ikea von Betrugsfällen betroffen, die schwedische Möbelhauskette musste europaweit "Köttbullar" aus ihrem Sortiment entfernen, da in den Hackfleischbällchen Spuren von Pferdefleisch nachgewiesen wurden.