Mikroben im Einsatz bei Ölkatastrophen

Mikrobensammlung aus Deutschland könnte bei zukünftigen Ölkatastrophen große Hilfe darstellen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
8. Mai 2010

Mikrobiologen von der Universität in Greifswald glauben, dass bei der derzeitigen Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, wo eine Ölplattform explodiert war und seitdem täglich tausende Liter Öl ausfließen und die Umwelt an den Küsten stark bedrohen, ölfressende Mikroben helfen können.

Diese Bakterien können das Öl umsetzen, so dass sich im Endeffekt diese Zwischenprodukte in Kohlendioxid und Wasser aufspalten lassen. Aber bislang sind die Kosten für die Herstellung eine solchen Menge, wie sie dort benötigt werden, relativ hoch, auch könnten nicht alle Schadstoffe abgebaut werden.

Einsatz von Mikroben aus Deutschland geplant

In Deutschland befindet sich an der Universität in Greifswald die größte deutsche Sammlung von Mikroben, die Öl abbauen können. Man will hiermit versuchen, diese bei zukünftigen Ölkatastrophen kostengünstig einzusetzen. Die Sammlung besteht seit 1970, als man aus den Böden bei Tankstellen, aus der Regionen der Erdölförderung und auch aus Bereichen des Meeres, die durch Öl verseucht wurden, diese Mikroben isoliert hat.

Besonders ist hierbei die Candida maltosa zu erwähnen, die bestimmte Erdölbestandsteile schneller als Zucker abbauen kann. Aber für die zurzeit aktuelle Lage kommt besser das für Meerwasser geeignete Bakterium Alkanivorax borkumensis in Frage.

Es gibt aber auch für die Wüstenregionen speziell geeignete Bakterien, die man beispielsweise bei einem Einsatz in Saudi Arabien verwenden könnte, was wir aber alle nicht erhoffen.