Neuer Ratgeber für Ärzte um Kindesmissbrauch und Verwahrlosung zu erkennen

Von Katja Grüner
26. April 2013

Für Ärzte ist oft schwierig festzustellen, ob bei ihren kleinen Patienten Misshandlungen vorliegen oder die jeweiligen Verletzungen beim Toben oder Spielen entstanden sind. Sie befinden sich oft in einem Zwiespalt. Die Kinder sollen geschützt werden, Eltern jedoch auch nicht vorverurteilt oder zu Unrecht verdächtigt werden.

Die Dunkelziffer bei Gewalt gegen Kinder ist oft hoch, da die Täter meist Familienangehörige sind. In Hannover wurde jetzt ein Leitfaden vorgestellt, wie Ärzte Misshandlungen, Vernachlässigung und sexuellen Missbrauch besser erkennen können.

Sollte Verdacht auf Missbrauch bestehen, so sollten Ärzte und Kliniken sich an die niedersächsische Kinderschutzambulanz wenden, die Verdachtsfälle mit Hilfe von Spezialisten und Rechtsmedizinern abklären hilft. Die Ärzte können hierbei die Befunde, Röntgenbilder oder Fotos anonym übermitteln und werden so bei der Diagnose unterstützt.

Ermittlungen werden erst dann eingeleitet, wenn sich durch die Abklärung durch Spezialisten die Verdachtsmomente bestätigen. Sollte der Verdacht auf Misshandlung vorliegen, sollte jedoch zuerst das Gespräch mit den Eltern oder dem Jugendamt gesucht werden.