Adhäsionen - Verwachsungen im Bauchraum: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Als Adhäsionen bezeichnet man Verklebungen oder Verwachsungen zwischen Organen und Strukturen des Bauchraums. Manchmal ist ein operativer Eingriff erforderlich, um die Adhäsionen wieder zu lösen.

Von Jens Hirseland

Spricht man von Adhäsionen, meint man damit Verwachsungen oder Verklebungen zwischen Organen und Geweben, die vorwiegend im Bauchraum auftreten. Diese sind im Normfall nicht miteinander verbunden. In vielen Fällen ist der Darm davon betroffen.

Ursachen

Adhäsionen können bereits angeboren sein. In vielen Fällen entstehen sie jedoch erst durch Läsionen (Beschädigungen) des Peritoneums (Bauchfell). Solche Beschädigungen werden zumeist durch

hervorgerufen. Bei Frauen ist auch oftmals

der Grund für Verwachsungen. Die Adhäsionen setzen sich überwiegend aus Bindegewebe zusammen. Zum Teil werden sie sogar von Blutgefäßen durchzogen. Diese sind zwar von Endothel ausgekleidet, verfügen jedoch nicht über Intima. Darüber hinaus überziehen Mesothelzellen die Verwachsungen.

Das Verwachsen von Organen entsteht durch ein bestimmtes Zusammenspiel von Zellen und Substanzen, die auch bei Entzündungsreaktionen vorkommen. So können bereits nach wenigen Tagen Adhäsionen entstehen.

Symptome

Bei vielen Menschen bleiben die Adhäsionen klinisch stumm, was bedeutet, dass sie keinerlei merkliche Beschwerden verursachen. In einigen Fällen können sie jedoch

verursachen. Bei einigen Patienten kommt es zu

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Feststellen lassen sich Adhäsionen häufig erst durch eine Operation. Weitere Diagnosemöglichkeiten sind bildgebende Verfahren wie

Fallen die Beschwerden heftig aus, ist oftmals eine offene operative Lösung der Verwachsung erforderlich. Sind die Adhäsionen nur lokal begrenzt, genügt meist eine Laparoskopie (Bauchspiegelung).

Ablauf der Adhäsiolyse

Den operativen Eingriff bezeichnet man als Adhäsiolyse. Dabei werden die Verwachsungen chirurgisch getrennt. Im Vorfeld einer Adhäsiolyse erhält der Patient eine Vollnarkose.

Um das Laparoskop, ein medizinisches Gerät mit einer Videokamera, in den Bauchraum einzulassen, nimmt der behandelnde Chirurg einen kleinen Schnitt am Bauchnabel vor. Damit die Sicht verbessert werden kann, bläst man CO2-Gas in das Bauchgewölbe ein. Dann werden erneut Einschnitte durchgeführt, um weitere medizinische Instrumente in den Bauchraum einzuführen.

Während der ganzen Operation kann der Chirurg das Operationsgebiet auf einem angeschlossenen Bildschirm betrachten. Nebenbei lässt sich der Bauchraum nach anderen Befunden absuchen. Spürt der Operateur die Verwachsungen auf, durchtrennt er sie mit einer Schere, wodurch sich die Organe wieder frei bewegen können. Allerdings lassen sich nicht immer alle Verklebungen vollkommen lösen.

Nach der Durchtrennung spült man das Innere des Bauches mit einer Ringerlösung oder Kochsalzlösung. Zum Schluss wird der Bauch wieder vernäht und der Patient erhält einen Verband. Bei kleineren Verwachsungen wird zumeist eine schonendere Bauchspiegelung durchgeführt.

Wurden die Verwachsungen gelöst, sind der Darm sowie die anderen Organe wieder frei beweglich, wodurch schließlich auch die Beschwerden zurückgehen. Allerdings kann es manchmal zu erneuten Verwachsungen kommen.

Komplikationen

Wie bei jedem anderen chirurgischen Eingriff, kann es auch bei einer Adhäsiolyse zu Komplikationen kommen. So besteht das Risiko von

  • Blutungen
  • Wundheilungsstörungen
  • Entzündungen
  • Nervenverletzungen sowie
  • die Bildung von Narben.

Auch allergische Reaktionen sind im Bereich des Möglichen. Nach einer Adhäsiolyse muss der Patient für ein paar Tage im Krankenhaus bleiben und sich schonen.