Ausleitende Verfahren (Naturheilkunde) - Methoden und Wirkungsweisen

Ausleitende Verfahren bezeichnet man auch als Humoraltherapie oder Aschner-Verfahren. Es handelt sich um Behandlungsmethoden der Alternativmedizin mit dem Ziel, die Körpersäfte zu entgiften. Dabei kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Informieren Sie sich über die Methoden der ausleitenden Verfahren und lesen Sie über die verschiedenen Wirkungsweisen.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was sind ausleitende Verfahren?

Als ausleitende Verfahren oder auch Humoraltherapie oder Aschner-Verfahren bezeichnet man die Entgiftung der Körpersäfte, um auf diese Weise Ungleichgewicht, Störungen und Erkrankungen zu beheben. Die Methoden der Humoraltherapie sind Teil der Alternativmedizin.

Die europäische Heilkunde wurde lange Zeit durch die ausleitenden Verfahren dominiert. Nach Ansicht dieser Lehre galten die Methoden der Reinigung der Körpersäfte von außen.

Irgendwann gab man diese Metdizintherorie auf, bevor Gynäkologe und Neurophysiologe Bernhard Aschner sie wiederentdeckte. Daher haben die ausleitenden Verfahren auch ihren weiteren Namen.

Anwendungsgebiete der ausleitenden Verfahren

Die ausleitenden Verfahren kommen heute vor allen Dingen

  • zum Beeinflussen des Immunsystems
  • bei orthopädischen Erkrankungen sowie
  • in der Schmerzbehandlung mit biologischer Orientierung

zum Einsatz. So helfen die Verfahren bei

Meistens kombiniert man sie mit weiteren Therapien aus der Naturheilkunde.

Wirksamkeit der ausleitenden Verfahren - Wann ist davon abzuraten?

Eine belegte Wirksamkeit durch wissenschaftliche Studien gibt es im Bereich der ausleitenden Verfahren für ein paar Anwendungsgebiete von Blutegeln, Schröpfen und Aderlass. Es ist zu beachten, dass es nicht unbedingt um sanfte Methoden handelt, sodass diese nur von auf diesen Gebieten erfahrenen Ärzten durchgeführt werden (sollten).

In folgenden Fällen sollte man auf die Anwendung von ausleitenden Verfahren verzichten:

Methoden und Wirkungsprinzip der ausleitenden Verfahren?

Zu den verschiedenen ausleitenden Verfahren gehören:

  • das Fasten
  • der Aderlass
  • das Schröpfen
  • Wickel
  • Blutegel
  • Basische Bäder
  • Erbrechen
  • Schwitzkuren
  • die Baunscheidttherapie
  • Cantharidenpflaster

Hinzu kommen Methoden der Ausleitung über den Darm:

  • Colon-Hydro-Therapie
  • Einläufe
  • Heilfasten
  • Laktulose
  • salinische Abführtmittel

sowie der Ausleitung über den Urin in Form von Trinkkuren und Diuretika. Dabei weisen die Verfahren eine lokale Wirkung auf oder aber sie wirken reflektorisch und betreffen somit den gesamten Körper.

Schröpftherapie

Bei der Schröpftherapie wird ein spezielles Glas erwärmt und auf die Haut gesetzt, um das Blut durch Unterdruck auf eine bestimmte Stelle des Körpers einwirken zu lassen. Es gibt die blutige und die unblutige Variante, die beide auf den Bindegewebsstoffwechsel und das Immunsystem einwirken. Mehr Informationen zum Schröpfen erhalten Sie hier.

Aderlass

Beim Aderlass nimmt man ein bis zwei mal wöchentlich 100 bis 150ml Blut aus einer Vene, um dieses nach und nach zu verdünnen. Auf diese Weise kann die Sauerstoffversorgung verbessert werden; außerdem entstaut man so das Bindegewebe. Sticht man die Venen nur oberflächlich an, spricht man vom Mikro-Aderlass.

Blutegelbehandlung

Als langsamen Aderlass könnte man die Blutegelbehandlung bezeichnen. Dabei setzt man Blutegel auf bestimmte Hautbereiche, wo diese sich mit ca. 10ml Blut vollsaugen und anschließend abfallen.

Der Egelspeichel sorgt für die Herabsetzung der Blutgerinnung und er weist eine entzündungshemmende Wirkung auf. Hier erfahren Sie mehr über die Blutegelbehandlung.

Baunscheidt-Verfahren

Beim Baunscheidt-Verfahren wendet man gezielt ein Stichelinstrument ein, um die Haut nach Auftragen einer Salbe zu reizen. Dadurch ruft man Blasen, Pusteln und Rötungen hervor. Zu den Zielen zählen die Aktivierung von Lymphsystem und Organfunktionen sowie eine Verbesserung der Durchblutung.

Cantharidenpflaster

Die Cantharidenpflaster wirken wie das Schröpfen, allerdings intensiver. Man präpariert ein Pflaster mit dem Extrakt eines bestimmten Laufkäfers (spanische Fliege). Auf diese Weise entsteht eine Verbrennung 2. Grades - die Brandblase sticht man auf. Dieses Verfahren soll zum Beispiel bei Gelenk- und Wirbelsäulenleiden helfen.