Kontinuierliche Betreuung durch Hebammen reduziert Kaiserschnitte und Frühgeburten

Von Dörte Rösler
26. August 2013

Die Geburt ist ein natürlicher Vorgang. Um keine Risiken einzugehen, fahren die meisten Gebärenden in Deutschland jedoch in ein Krankenhaus. In anderen Ländern liegen Vorsorge und Entbindung weitgehend in den Händen von Hebammen. Und eine Auswertung von 13 Studien zeigt: wenn schon in der Schwangerschaft eine Hebamme zur Betreuung bereitsteht, kommt es seltener zu Frühgeburten oder Kaiserschnitten.

Hierzulande streiten Ärzte und Hebammen jedoch häufig über ihre Zuständigkeiten. Die Hebammen betonen, dass viele Probleme unter der Entbindung erst durch die Situation im Krankenhaus entstehen, etwa Zeitdruck oder den Einsatz von Medikamenten. Die hohen Versicherungssummen machen es Hebammen außerdem immer schwerer, Hausgeburten anzubieten.

Mediziner dagegen verweisen auf das Risiko von unvorhersehbaren Komplikationen bei der Entbindung. Darüber hinaus kritisieren sie die aktuelle Cochrane-Studie, da diese keine kranken oder drogenabhängigen Schwangeren berücksichtigt. Gerade bei gesundheitlichen Handicaps habe sich die Überlegenheit der klinischen Entbindung gezeigt.