Werdende Mütter profitieren von Hebammen: Weniger Komplikationen bei der Geburt

Von Nicole Freialdenhoven
26. August 2013

Schwangere Frauen haben in Deutschland die Qual der Wahl: Klinikentbindung unter ärztlicher Aufsicht, Heimentbindung mit Hilfe einer Hebamme oder gar eine Wassergeburt? Einer Studie der Cochrane Collaboration zufolge sind die Frauen am besten dran, die die Betreuung einer Hebamme in Anspruch nehmen. Die Hebamme kümmert sich in diesem Fall von der ersten Feststellung der Schwangerschaft bis zur Geburt um Mutter und Kind, so dass ein enges Vertrauensverhältnis entsteht, von dem die werdende Mutter profitiert.

Die Studie, die unter 16.242 Müttern aus fünf Ländern durchgeführt wurde, ergab, dass Frauen, die von einer Hebamme betreut wurden, weniger medizinische Eingriffe benötigten, auch wenn die Schwangere durch Alter oder Vorerkrankungen ein höheres Komplikationsrisiko besaß. Bei den Geburten kamen seltener Hilfsmittel wie Zangen oder Dammschnitte zum Einsatz und auch die örtliche Betäubung wurde seltener benutzt. Auch war das Risiko für Fehl- und Frühgeburten vor der 24.Schwangerschaftswoche um 16 Prozent verringert.

Die Gründe dafür konnten bislang noch nicht erklärt werden. Vermutet wird jedoch, dass sich die Frauen besser aufgehoben fühlten und zufriedener waren. Zudem spielt bei dieser Gruppe die Einstellung eine Rolle dass Schwangerschaft und Geburt ganz natürliche Vorgänge sind, die keine besondere medizinische Hilfe benötigen. Dabei war es unerheblich ob die Geburt zuhause, in einem speziellen Geburtshaus oder im Kreißsaal stattfand.