Berufshaftpflichtversicherung für Hebammen: Neue Regelungen sind gefordert

Von Cornelia Scherpe
29. Juli 2013

Eine Berufshaftpflichtversicherung ist für viele Menschen sinnvoll. Gerade wenn im eigenen Beruf die Gefahr besteht, dass Gegenstände oder Personen durch das eigene Schaffen zu Schaden kommen, sollte man über einen entsprechenden Versicherungsschutz nachdenken. Allerdings sind die Beiträge natürlich umso höher, je mehr auf den Spiel steht. Hebammen haben in diesem Zusammenhang einen relativ riskanten Job und müssen sich daher gerade als Freiberuflerinnen absichern.

Seit Jahrzehnten ist jedoch der Trend zu beobachten, dass die Beträge explosionsartig ansteigen. Musste eine Hebamme 1981 gerade einmal 30,68 Euro im Jahr an die Versicherung zahlen, lag der Beitrag 2012 bei stolzen 4.242,45 Euro. Bei diesem Schnitt ist man allerdings nur gegen Fälle mit einem Vorschaden versichert.

Möchte man dagegen alle Fälle, auch jene ohne Vorschaden, komplett von der Versicherung getragen wissen, werden schon 5.302,64 Euro im Jahr fällig.

Immer mehr Hebammen leiden unter der finanziellen Belastung der Beiträge, denn ihre Einnahmen sind selten im gleichen Rahmen gestiegen. Viele konnten das Geld für die Beiträge nicht aufbringen und mussten deswegen sogar ihren Job aufgeben.

Damit das Berufsbild der Hebamme nicht aus diesem Grund ausstirbt, kümmert sich aktuelle eine Arbeitsgruppe des Bundestages um das brisante Thema. Man möchte die Preise der Berufshaftpflicht gesetzlich fixieren, damit den Frauen mehr Sicherheit garantiert werden kann. Der Arbeitsgruppe gehören nicht nur Minister an, sondern auch Experten der verschiedenen Standpunkte. So sind Mitglieder aus diversen Verbänden der Hebammen ebenso Teil der Gruppe wie Vertreter aus der gesetzlichen Krankenversicherung und der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Man hofft, dass man bereits im Herbst diesen Jahres einen ersten Zwischenbericht vorlegen kann und darin erste Ideen für ein sinnvolles Konzept zusammengetragen wurden.