Durchbruch in Berlin: Hebammen bekommen mehr Geld

Lösung für den festgefahrenen Streit um die Entlohnung der freiberuflichen Hebammen

Von Nicole Freialdenhoven
4. Februar 2013

Im festgefahrenen Streit um die Entlohnung der in Deutschland tätigen freiberuflichen Hebammen wurde nun endlich ein Durchbruch erzielt: Rückwirkend zum 1. Januar 2013 sollen die Honorare um mindestens 13% erhöht werden. Eine zweite Erhöhung um weitere 5% soll spätestens zum 31. Januar 2015 erfolgen. Dies meldete die Schiedsstelle der Hebammenverbände und Krankenkassen am vergangenen Freitag in Berlin.

Finanzieller Druck der Hebammen

Während dessen Vorsitzende Herta Däubler-Gmelin und Familienministerin Schröder die Einigung als wichtigen Durchbruch feierten, zeigten sich Vertreter des Deutschen Hebammenverbandes enttäuscht - ihnen gehe die Erhöhung der Honorare nicht weit genug. Viele Hebammen schaffen es nicht mehr, die stark gestiegenen Jahresprämien für die Berufshaftpflicht aufzubringen, die zum 1. Juli 2012 um 15% auf über 4200 Euro gestiegen war. Viele denken seither über eine Aufgabe des Berufes nach.

Schiedsspruch über Vergütung

Die etwa 15.700 freiberuflichen Hebammen agieren in Deutschland neben den fest angestellten Hebammen der Krankenhäuser und sind vor allem bei Hausgeburten sehr gefragt. Ihre Vergütung wird durch Vereinbarungen zwischen den Berufsverbänden der Hebammen und der gesetzlichen Krankenkasse geregelt. Der Schiedsspruch der Vermittler ist gesetzlich bindend.