Viele Hebammen werfen das Handtuch - Kosten für eine Versicherung nicht mehr tragbar

Problem der hohen Beitragsleistungen der Hebammen soll noch im Herbst diskutiert werden

Von Cornelia Scherpe
12. August 2010

In Frankfurt am Main werfen jetzt viele Hebammen das Handtuch. Der Beruf wird so schlecht bezahlt, dass viele sich nicht mehr die Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene Berufshaftpflichversicherung leisten können. Die Beiträge für Hebammen sind in diesem Jahr auf 3700 Euro gestiegen. Noch vor drei Jahren musste die Berufsgruppe nur 1218 Euro zahlen. Der explosionsartige Anstieg der Kosten bei gleichbleibendem Gehalt hat vielen das berufliche Genick gebrochen.

Situation könnte in ländlichen Gegenden Probleme bereiten

In Frankfurt am Main haben jetzt 400 Frauen ihren Job geschmissen und Sachverständige glauben, es werden in den nächsten Monaten noch viel mehr werden. Gerade in ländlichen Regionen könnte das zu Problemen führen, denn viele werdende Mütter auf dem Land haben kaum die Möglichkeit, in ein großes Krankenhaus zu fahren.

Wer als Hebamme seinen Job schmeißt, spart 3700 Euro, das ist ein Fehler im System. Aufgrund dieser Erkenntnis soll es noch im Herbst diesen Jahres einen Runden Tisch aus Ministern für Familie und Gesundheit, Vertretern von Krankenkassen und der Versicherungswirtschaft geben, der das Problem diskutiert.