Eileiterdurchtrennung

Anwendungsgebiete und Ablauf

Die Eileiterdurchtrennung ist ein operatives Verfahren zur Sterilisation. Sie gilt als eine der sichersten Formen der Empfängnisverhütung.

Von Jens Hirseland

Möchte eine Frau definitiv keine Kinder bekommen, kann sie sich sterilisieren lassen. Als sichere Methode dazu gilt die Eileiterdurchtrennung, bei der der Eileiter operativ durchtrennt wird. In Deutschland nutzten rund 6 Prozent aller Frauen dieses Sterilisationsverfahren.

Da sich eine Eileiterdurchtrennung nicht mehr rückgängig machen lässt, sollte der Entschluss, keine Kinder mehr bekommen zu wollen, eindeutig und endgültig sein.

Ablauf

Eine Durchtrennung des Eileiters lässt sich problemlos ambulant vornehmen. Dabei erfolgt eine Laparoskopie (Bauchspiegelung). Vor dem Eingriff erhält die Patientin eine kurze Vollnarkose.

Erster Operationsschritt ist das Herstellen eines Zugangs zur inneren Bauchhöhle. Zu diesem Zweck sticht der Arzt mit einer speziellen Nadel durch die Bauchdecke bzw. die untere Bauchnabelgrube.

An dieser Stelle ist der Abstand zwischen Bauchdecke und Haut am geringsten. Vor der Punktion stellt der Operateur sicher, dass es nicht zu Verletzungen an Gefäßen oder Organen kommt.

Damit der Arzt gute Sicht erhält, wird der Bauch mit Kohlendioxid sozusagen aufgepumpt. Zu diesem Zweck schließt man einen sterilen Schlauch an die Kanüle an und verbindet sie mit einer Gaspumpe. Unter ständiger Messung des Drucks erfolgt die Einleitung des Kohlendioxids in den Bauchraum.

Da zum Durchstoßen der Bauchdecke die Punktionsnadel zumeist nicht ausreicht, ersetzt man sie durch einen Trokar, eine Hülse aus Metall oder Plastik. Durch den Einsatz eines Ventils kann das Gas nicht wieder ausströmen. Um die medizinischen Instrumente einzusetzen, nimmt der Chirurg einen zweiten Hautschnitt unmittelbar über der Schamhaargrenze vor.

Schließlich wird das Laparoskop eingesetzt, mit dessen Hilfe der Arzt einen Überblick über die Organe im Bauch- und Beckenraum gewinnt. Dann erfolgt das beidseitige Durchtrennen der Eileiter. Dies kann

  • mit einem Skalpell
  • mit iner Kunststoffklammer oder
  • durch das Verschweißen mit Hitze

geschehen. Durch diese Methode sind Spermien und Eizellen nicht mehr imstande, sich zu vermischen.

Zum Abschluss des Eingriffs zieht man den Trokar vorsichtig wieder aus dem Bauchraum heraus und vernäht die Bauchabschnitte. Das verbliebene Gas nimmt der Körper auf und atmet es über die Lungen ab. Insgesamt dauert die Eileiterdurchtrennung etwa 30 Minuten.

Kontraindikationen

Nicht durchgeführt werden sollte eine Eileiterdurchtrennung bei

  • bestimmten internistischen Vorerkrankungen wie COPD oder koronarer Herzerkrankung
  • Verdacht auf bösartige Erkrankungen und
  • Voroperationen im Bauchraum.

Zudem gilt eine Laparoskopie bei stark übergewichtigen Frauen als technisch schwierig. Die Entscheidung, ob eine Eileiterdurchtrennung durchführbar ist oder nicht, wird letztlich vom behandelnden Arzt entschieden, der die individuellen Risiken abschätzt.

Mögliche Risiken

Die Eileiterdurchtrennung gilt als relativ sicherer Eingriff. Dennoch besteht die Möglichkeit von Risiken und Nebenwirkungen. So kann es zu

kommen. Die Erfolgsquote der Eileiterdurchtrennung beträgt 98 - 99 Prozent.

Weitere Gynäkologische Eingriffe

Auf den folgenden Seiten behandeln wir die unterschiedlichen gynäkologischen Eingriffe.

Erhalten Sie einen Überblick zum Thema in unserem allgemeinen Artikel:

Gynäkologische Erkrankungen