Konisation

Anwendungsgebiete und Ablauf

Als Konisation wird ein operativer Eingriff am Muttermund bezeichnet. Er dient der Entnahme einer Gewebekugel aus dem Gebärmutterhals zur mikroskopischen Untersuchung.

Von Jens Hirseland

Bei einer Konisation wird eine Gewebekugel operativ aus dem Gebärmutterhals im Bereich des Muttermundes entfernt. Diese Kugel untersucht man anschließend gründlich unter einem Mikroskop zur weiteren Abklärung.

Anwendungsgebiete

Durchgeführt wird eine Konisation in der Regel bei

So besteht die Gefahr, dass ein auffälliger Befund ohne medizinische Behandlung zu Gebärmutterhalskrebs führt. Weitere Indikationen sind

  • endozervikal gelegene Prozesse sowie
  • der Verdacht auf eine Mikroinvasion.

Durchführung der Konisation

Methoden:

  • Messerkonisation
  • Laserkonisation
  • Schlingenkonisation

Die Konisation lässt sich zumeist ambulant vornehmen. Dabei erhält die Patientin normalerweise eine Allgemeinnarkose. Insgesamt nimmt der Eingriff nur etwa 20 Minuten in Anspruch.

  • Erster Schritt ist die Entleerung der Harnblase mit einem Katheter.

  • Dann entfaltet der Arzt den Muttermund mithilfe von speziellen Instrumenten. Außerdem wird der Muttermund mit zwei Kugelzangen fixiert.

  • Zur Darstellung der veränderten Zellen färbt man die Oberfläche des Muttermundes mit einer dreiprozentigen Essigsäurelösung. Da die Essigsäure das Ausfallen von Eiweiß innerhalb der Zellkerne bewirkt, lässt sich auf diese Weise ein essigweißes Areal finden.

  • Nächster Behandlungsschritt ist die Durchführung der so genannten Schiller'schen Jodprobe, bei der sich gesundes Plattenepithel dunkelbraun anfärbt. Bei dysplastischen Zellen erfolgt eine gelbe Färbung.

Ob der Konus flach oder tiefer ausgeschnitten wird, hängt davon ab, ob die veränderten Zellen auf der Muttermundoberfläche oder im Gebärmutterhalskanal zu finden sind. Für eine Konisation kommen unterschiedliche Techniken infrage. Dazu gehören

  • die Messerkonisation mit einem Skalpell
  • die Laserkonisation mithilfe eines Lasers sowie
  • die Schlingenkonisation, bei der eine elektrische Schlinge eingesetzt wird.

Diese Methode ist heutzutage am gebräuchlichsten, da mit ihr das Risiko von Komplikationen geringer ausfällt. Außerdem gilt die mikroskopische Beurteilung mit der Schlingenkonisation als besonders effektiv.

Neben der Konisation erfolgt zusätzlich noch eine Ausschabung der Gebärmutter (Cervixabrasio). Diese Methode kommt aus Sicherheitsgründen zur Anwendung, da sich auch nach der Konisation veränderte Zellen im Oberteil des Zervixkanals befinden können.

Nach der Entnahme der Gewebekugel schneidet man diese in kleine Teilchen und untersucht sie ausführlich unter einem Mikroskop. Vorgenommen wird diese Untersuchung von einem Pathologen. Ob die Konisation als Therapiemaßnahme ausreichend war oder weitere Behandlungen erforderlich sind, hängt vom Untersuchungsergebnis ab.

In den meisten Fällen erfolgt durch die Konisation die vollständige Entfernung des veränderten Gewebes. Im Abstand von je drei Monaten werden kurze Kontrolluntersuchungen durchgeführt.

Risiken und Nebenwirkungen

Die Konisation gilt als wenig riskant. So kommt es nach dem Eingriff kaum zu postoperativen Schmerzen. In manchen Fällen können kurz nach dem Eingriff Nachblutungen auftreten. Da die Wunde erst nach 4 bis 6 Wochen verheilt ist, sollte sich die Patientin so weit wie möglich schonen und körperliche Belastungen sowie Geschlechtsverkehr vermeiden.

Erhalten Sie einen Überblick zum Thema in unserem allgemeinen Artikel:

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