Fachärzte für Notfallmedizin im Krankenhaus sollen Notärzte ersetzen

Von Nicole Freialdenhoven
14. November 2013

In den meisten Ländern sind Fachärzte für Notfallmedizin in den Notaufnahmen der Krankenhäuser längst üblich: Sie kümmern sich um die Patienten, die mit undeutlichen Symptomen in die Notaufnahmen kommen und behandeln diese nach Möglichkeit selbst, oder verweisen sie an den zuständigen Facharzt. In Deutschland dagegen kümmern sich Fachärzte noch immer direkt um Patienten, die über akute Schmerzen klagen.

Fachärzte für Notfallhilfe schaffen Abhilfe

Eine Studie, die 5000 Patientendaten untersuchte, ergab jedoch, dass rund 70 Prozent der Patienten, die sich für einen "Notfall" hielten, gar nicht in Not waren - sie hatten ihre eigene Erkrankung überschätzt. Die meisten von ihnen wussten zudem auch nicht, welcher Facharzt für ihr Problem zuständig sei. Ein Facharzt für Notfallmedizin könnte hier Abhilfe schaffen - und dabei möglicherweise den Notarzt ersetzen, denn auch dieser ist eine deutsche Besonderheit.

In den meisten Ländern rufen Menschen in Not den Rettungsdienst, der sie zum nächsten Krankenhaus bringt, wo sie von eben jenen Fachärzten für Notfallmedizin betreut werden. Dass der Arzt zum Patienten kommt, ist unüblich. Da auch in Deutschland Ärzte ein immer knapperes Gut werden, ist der Wechsel zu einer zentralen Notversorgung in den Krankenhäusern vermutlich nur noch eine Frage der Zeit.