Hygiene in Arztpraxen: Mediziner sehen Verbesserungsbedarf

Von Ingo Krüger
9. Mai 2012

Hygiene sollte in Arzt- und Zahnarztpraxen selbstverständlich sein. Doch ein Drittel aller Mediziner schätzt die Hygiene in der eigenen Praxis als höchstens mittelmäßig ein. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Auch die Desinfektion der Hände ist für ein Viertel der Befragten verbesserungswürdig. Demgegenüber sind jedoch 43,5 Prozent der Ärzte und Zahnärzte der Meinung, dass das allgemeine Hygieneniveau in ihren Praxen sehr hoch sei. Beim Thema Händehygiene sind sogar mehr als 50 Prozent dieser Ansicht.

Ungefähr ein Viertel der Praxen erbringt spezielle Hygiene-Leistungen wie die Erregerbestimmung bei der Wundversorgung. Ein weiteres Drittel führt solche Verfahren wenigstens gelegentlich durch. Doch die Mehrheit der Mediziner ist überzeugt, dass die Hygienestandards in den eigenen Räumlichkeiten optimal sind. So ist mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer der Ansicht, dass es bei der Hygiene weder einen Weiterbildungs- noch sonstigen Handlungsbedarf gebe.

Allerdings erklärt auch ungefähr ein Fünftel der befragten Ärzte und Zahnärzte, sich in Sachen Hygiene noch fortbilden zu müssen. Externe Berater hat ein Sechstel der Mediziner in Anspruch genommen. Solche Leistungen müssen sie aus eigener Tasche bezahlen.

Für die Koordination und Verwaltung des Themas "Hygiene in Arztpraxen" sollen die Ärztekammern sorgen. Dieser Ansicht ist über die Hälfte der Befragten. Rund 30 Prozent meinen, dass dafür Kassenärztliche Vereinigungen, Fachgesellschaften und das Robert Koch-Institut zuständig sein sollten. Für die Landesgesundheitsämter sprechen sich nur 16 Prozent aus.