Servicewüste Arztpraxis? Patienten wünschen sich mehr Aufmerksamkeit

Im Vergleich zur Altersgruppe 55plus, kommen junge Arztbesucher häufig unzufrieden aus den Praxen

Von Nicole Freialdenhoven
16. März 2015

Die Zeit der "Halbgötter in Weiß" ist vorbei: Heutige Patienten sind immer häufiger unzufrieden mit ihren Ärzten und dem Service in der Praxis. Dies ergab die neueste Umfrage des Healthcare Barometer von PricewaterhouseCoopers im März 2015.

Was stört junge Arztbesucher?

Vor allem die jüngere Generation hat deutlich gestiegene Ansprüche: So ärgerten sich 27 Prozent der 18- bis 34-jährigen über die Öffnungszeiten der Praxen, während es bei den über 55-jährigen nur acht Prozent sind.

Fast jeder fünfte junge Deutsche fühlt sich von Medizinern nicht ernst genommen, während es bei den Älteren ebenfalls nur acht Prozent sind. Die Jüngeren wünschen sich auch mehr Aufmerksamkeit (fast 50%), während sich nur 29 Prozent der Älteren nicht aufmerksam genug behandelt fühlen.

Ratschläge und Erstattungen

Die Jüngeren verlassen sich außerdem weit weniger auf ihre Hausärzte: Geht es um die richtige Wahl der Klinik bei operativen Eingriffen, folgen drei Viertel der Altersgruppe 55plus den Ratschlägen des Hausarztes, während es bei den 18- bis 34-jährigen nur noch knapp 60 Prozent sind.

Sie machen sich lieber im Internet auf Foren und Bewertungsseiten schlau und fragen in ihrem Bekanntenkreis nach guten Ratschlägen. Ein Ärgernis eint jedoch beide Gruppen: Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen wird von 72 Prozent als mangelhaft empfunden: Vor allem bei

wünscht sich ein Drittel mehr Erstattungen.