Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Endokrinologen

Ein Endokrinologe beschäftigt sich mit den Hormonen des Menschen. Er kann selbstständig sein oder als angestellter Arzt arbeiten. Der Arzt ist ein Facharzt für Innere Medizin und kann zusätzlich diverse Zusatzbezeichnungen erwerben.

Von Claudia Haut

Tätigkeitsgebiete

Die Endokrinologie ist in der Medizin die "Lehre von den Hormonen". Der Endokrinologe beschäftigt sich mit den Organen und deren Erkrankungen, die Hormone nach innen (endokrin) in den Körper des Menschen bzw. in das Blut abgeben.

Der menschliche Körper funktioniert nicht viel anders als eine große Fabrik. Er verfügt über verschiedene Produktionsstätten und, damit auch alles reibungslos funktioniert, über ein sehr komplexes Nachrichtensystem. Schließlich muss jedes Rädchen im System wissen, was es genau zu tun hat.

Einen großen Part dieses Nachrichtensystems spielen im menschlichen Körper die Hormone -

  • ihre Bildungsstätten
  • ihr Übertragungssystem und
  • ihre Kontroll- und Steuerungsmechanismen.

Wenn in diesem komplexen System etwas im Argen liegt, ist der Endokrinologe zuständig. Ein Endokrinologe hat beruflich vor allem mit folgenden Krankheiten und Beschwerden zu tun:

Arbeitsplatz

Die Arbeit des Endokrinologen unterscheidet sich dabei zwischen den niedergelassenen Ärzten und den Krankenhausärzten. Niedergelassene Ärzte führen in der Regel keine Operationen durch, sondern überweisen den Patienten nach Durchführung der Diagnostik weiter an ein entsprechendes Krankenhaus und übernehmen nach dem Krankenhausaufenthalt die weitere ambulante Behandlung.

Viele Endokrinologen sind selbstständig und betreiben eine eigene Facharztpraxis. Dabei sind meist mehrere Endokrinologen in einer Gemeinschaftspraxis tätig; häufig schließen sie sich mit Diabetologen oder auch Rheumatologen zusammen. Endokrinologen können jedoch auch in Krankenhäusern oder Rehabilitationskliniken arbeiten.

Aufgaben

Der Endokrinologe führt verschiedene Untersuchungen durch, um die Ursache für Hormonstörungen diagnostizieren zu können. Durch die Untersuchungen kann der Endokrinologe herausfinden, weshalb zu viele oder zu wenige Hormone produziert werden und welche Krankheiten sich dadurch entwickelt haben. Schließlich kann der Endokrinologe eine für den Patienten geeignete Therapie einleiten.

Der Endokrinologe ist meist kein Hausarzt. Die Patienten werden von ihrem Hausarzt zu diesem Facharzt überwiesen.

Untersuchungen

Endokrinologe analysiert Computertomografie
Er verwendet zahlreiche Untersuchungsmethoden, wie Ultraschall oder die Szintigrafie

Im Rahmen seiner Diagnostik

Zusätzlich erfolgen Untersuchungen der Organe durch

Auch

  • spezielle Hormontests

kann ein Endokrinologe durchführen.

Behandlung

Je nachdem, welche Krankheit der Endokrinologe diagnostizieren konnte, leitet er dann die entsprechende Therapie ein. Der Arzt

  • verordnet Medikamente (z.B. in Form von Tabletten oder Spritzen)
  • entfernt ganz oder teilweise das hormonbildende Organ
  • entfernt den bösartigen Tumor sowie eventuell bereits gebildete Metastasen usw.

Paare, die unter einem unerfüllten Kinderwunsch leiden, können ebenfalls von einem Endokrinologen behandelt werden. Häufig hilft

die vom Endokrinologen verordnet und überwacht wird.

Ausbildung

Die Endokrinologie stellt einen Schwerpunkt der Inneren Medizin dar. Nur Fachärzte für Innere Medizin können diesen Schwerpunkt wählen und studieren.

Bis ein Arzt "Endokrinologe" ist, dauert dies etliche Jahre. Zuerst muss der angehende Arzt

absolvieren, das 12 Semester und drei Monate dauert. Nach erfolgreicher Prüfung kann der Arzt seine Approbation erlangen. Das

  • Studium zum Facharzt für Innere Medizin

dauert anschließend weitere fünf Jahre. Ärzte, die sich auf einen Bereich der Inneren Medizin wie zum Beispiel die Endokrinologie spezialisieren möchten, studieren mindestens ein Jahr mehr. Nach erfolgreicher Prüfung ist der Arzt Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie.

Weiterbildung

Neben dem Schwerpunkt Endokrinologie kann der Facharzt im Rahmen von Weiterbildungen diverse Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel

erreichen. Die meisten Ärzte promovieren und tragen dann einen Doktortitel.

Neben dem Facharzt für Innere Medizin kann der Arzt auch zusätzlich in einem anderen medizinischen Bereich seinen Facharzt machen und dann beispielsweise Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie sowie zum Beispiel Facharzt für Chirurgie sein.