Der Flatterthorax - statt Beatmung sollten Ärzte besser sofort mit einer OP eingreifen

Von Cornelia Scherpe
18. März 2013

Der Begriff "Flatterthorax" klingt ein bisschen albern, doch dahinter steckt ein sehr ernstes medizinisches Problem. Wenn durch einen Unfall mehrere Rippen gebrochen werden, verändert sich die Atmung. Durch den fehlenden Gegendruck sinkt der Brustkorb beim Einatmen ein und geht beim Ausatmen nach außen. Da dies in einer "flatternden" Bewegung erfolgt, bekam das Problem diesen Namen.

Ärzte haben zur Stabilisierung der Atmung derzeit zwei Möglichkeiten. Zum einen können sie dem Patienten durch eine Beatmung Sicherheit geben, oder aber sie versorgen ihn mit einer Schiene auf dem OP-Tisch. Welche Methode die bessere ist, wollten Forscher aus Australien herausarbeiten.

Sie konnten mit 46 Patienten arbeiten, die alle nach einem schweren Unfall am Flatterthorax litten. Man teilte sie nun in zwei Gruppen auf. 23 Patienten erhielten die konservative Behandlung. Dies ist derzeit noch die Beatmung. Die übrigen 23 wurden im OP-Saal versorgt, indem man den Brustkorb öffnete und die beschädigten Stellen reparierte. Dafür setze man Platten und Schrauben ein, damit für eine normale Atmung die nötige Stabilität wieder hergestellt war.

Die beatmeten Patienten mussten im Schnitt 14,9 Tage im Krankenhaus bleiben, während die OP-Gruppe bereits nach 11,9 Tagen wieder entlassen werden konnte. Nach der Extubation mussten die beatmeten Patienten noch 50 Stunden lang eine Beatmungsmaske tragen, bis ihr Körper ausreichend geheilt war. Die OP-Gruppe brauchte im Schnitt nur für drei Stunden eine solche Maske. Nach einem halben Jahr Nachbeobachtungszeit war die Lebensqualität in beiden Gruppen wieder gleich gut hergestellt. Die Forscher sehen daher die Vorteile klar bei der OP und schlagen diese als neuen Standard vor.