Wie schützt sich Deutschland in Zukunft vor Epidemien wie EHEC?

Gegen zukünftige EHEC-Epidemien werden in Deutschland Bakterien-Bibliotheken angelegt

Von Thorsten Poppe
9. August 2011

Mit 50 Toten und über 4.000 registrierte Fälle hielt im Frühjahr 2011 der EHEC-Keim Europa und die Welt in Atem. Aus Ägypten importierte Samen, die in Deutschland als Sprossen gezüchtet wurden, gelten als Ursache der Epidemie. Wie diese ausgelöst wurde, bleibt aber bis heute ein Rätsel. Keiner weiß genau, wie der Keim an die Sprossen gekommen ist.

Zwar ist die Gefahr laut dem Robert-Koch-Institut momentan gebannt, aber für zukünftige Fälle entwickelt die Wissenschaft gerade Schnelltests und versucht herauszufinden, warum der Keim für den Menschen so gefährlich wurde.

Lagerung von Bakterien-DNA-Proben zur besseren Zuordnung

Um besser vorbereitet zu sein, bieten sich sogenannte Bakterien-Bibliotheken an, in denen alle Erreger getrennt voneinander aufbewahrt werden. Kommt es dann zu einer erneuten Epidemie, kann der Erreger schneller und eindeutig zugeordnet werden. Ähnlich gelagerten DNA-Proben, die auch Jahre später noch dem Täter zugeordnet werden können. Aber das kostet wiederum viel Investitionen, die kaum eine private Forschungseinrichtung bereit ist, zu leisten. Darüber hinaus ist Seuchenbekämpfung in Deutschland ein behördlicher Auftrag, doch hier besitzt die BRD laut Experten noch erhebliche Defizite, die es zu lösen gilt.