Vollnarkose keine Gefahr fürs Gehirn: Gedächtnisstörungen haben andere Ursachen

Von Nicole Freialdenhoven
20. Juni 2014

Es gibt tatsächlich Menschen, die nach einem chirurgischen Eingriff aus der Vollnarkose aufwachen und nicht mehr ganz so sind wie früher. Diese meist vorübergehende Verwirrung hat jedoch nichts mit einem etwaigen Einfluss der Narkose auf die Gehirnzellen zu tun. Meist trifft es ältere Menschen, bei denen sich das Verlassen der gewohnten Umgebung, der stundenlange Verzicht auf Essen vor der OP und Ängste vor dem Eingriff zu einer geballten Ladung Stress führen, die sich wiederum auf das Gehirn auswirkt.

Schützende Wirkung der Anästhetika

Die Anästhetika selbst, die einen Patienten vor der OP in Tiefschlaf versetzen, haben dagegen keine negative Auswirkung auf das Gehirn. Im Gegenteil, sie können bei der verminderten Durchblutung des Gehirns nach einem Schädel-Hirn-Trauma sogar schützend wirken.

Auswirkungen von Essensaufnahme vor der Operation

Wichtig ist lediglich, dass die Patienten bei der OP wirklich nüchtern sind und nicht heimlich noch vorher schnell etwas gegessen haben: Da eine Vollnarkose Reflexe wie Schlucken und Husten ausschaltet, kann es durch die Nahrungsaufnahme dazu kommen, dass sich die Essensreste in die Speiseröhre verirren und von dort beim Einatmen in die Lunge geraten.