Altenpfleger proben den Rollentausch, um ihre Klientel besser zu verstehen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
24. August 2009

In manchen Pflegeheimen in Deutschland trifft man immer mal wieder gesunde, jüngere Menschen im Rollstuhl oder im Bett an. Grund: Rollentausch. Mitglieder des Personals sollen sich tageweise fühlen wie ein Bewohner. "Schattentag" heißt das Programm, mit dem engagierte Institutionen der Altenpflege ihr Personal für die Bedürfnisse der Heimbewohner sensibilisieren.

"Erst war das komisch. Ich wurde ganz schnell wie alle anderen Bewohner hier behandelt", berichtet die Altenpflegerin Kathrin Plotke im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" über ihre Erfahrung beim Rollentausch im Rudolf-Schloer-Stift der Grafschafter Diakonie in Moers.

Wer einmal selbst die Hilflosigkeit erlebt hat, die entsteht, wenn er gefüttert und gewaschen wird, sich die Zähne putzen oder die Windeln wechseln lassen muss, wird den Hilfebedürftigen in Zukunft mit mehr Sensibilität begegnen, so die Intention des Programms.

Experten hoffen, dass selbstkritische Projekte dieser Art Schule machen.