Wissenswertes zum Weißwein - Geschichte, Herstellung, Sorten und Gesundheitswert

Weißwein ist eine besondere Weinsorte, deren Entstehung wahrscheinlich eng mit einer natürlichen Mutation einiger Rebsorten zusammenhängt. Doch inwiefern begünstigen Veränderungen innerhalb der Natur das Aufkommen eines neuen Weines und wie konnte es dazu kommen, dass Weißwein heutzutage ein beliebtes Getränk ist, welches in vielen Ländern dieser Welt regelmäßig konsumiert wird?

Maria Perez
Von Maria Perez

Geschichte

Rotwein war wohl die erste Weinsorte, welche vom Menschen produziert wurde. Im Laufe der Antike kam es dann aber auch zur Entstehung des Weißweins, welche aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Mutation einer bestimmten Rebsorte zurückzuführen ist. So nutzten die Menschen auch dieses neue Erzeugnis zur Weinherstellung und kombinierten dies mit einer kleinen Variation der klassischen Weinherstellung, wodurch es zur Entstehung des Weißweins kam.

Verbreitung in vielen Regionen

Erste schriftliche Belege über die Existenz des Weißweins lassen sich bereits zu genüge in der Antike finden. So beschreibt beispielsweise Hippokrates die Wirkungsmechanismen von Weißwein und differenziert diesen in zwei Geschmackssorten.

Aber auch die Römer waren für ihren exzessiven Weinanbau und Konsum bekannt, was auch den Weißwein einschloss. Dabei riss die Beliebtheit des Weißweins auch im Mittelalter nicht ab. Vielmehr konnten diesen nun auch Bauern und Landwirte aus Mitteleuropa anbauen, da die sogenannte Mittelalterliche Warmzeit das Wachsen dieser Rebsorte begünstige.

Aber auch die Klöster waren bekannt für ihre weitentwickelten Techniken und Qualitätsstandards, welche diese bei der Weißweinherstellung an den Tag legten. Eine weitere Revolution spielte sich beim Weißwein im 17. Jahrhundert ab. So kam es zu dieser Zeit zur Erfindung einer Technik, welche die Schaumweinherstellung ermöglichte.

Bald konnte Weißwein deshalb entweder in der stillen oder in der Schaumweinvariante erworben werden. Heutzutage ist Weißwein ein klassisches Genussmittel, dessen einzelne Sorten sich hinsichtlich der Qualität und des Preises doch stark untereinander unterscheiden.

Herstellung und Verarbeitung

Die Herstellung eines Weißweins gilt heutzutage als eine Kunst, bei welcher es vieles zu beachten gilt. Doch worin zeichnet sich dieser Herstellungsprozess aus und welche Schritte werden unternommen, so dass aus den Reben ein aromatisches Genussmittel entsteht?

Grundlage der Weißweinherstellung

Zunächst werden die Weißwein Rebsorten per Hand oder mit der Hilfe maschineller Erntehelfer geerntet. Dem folgt das so genannte Rappen. Dies heißt schlicht, dass die Trauben von den Stielen und Blättern befreit werden, welche sich zu dieser Zeit oftmals noch an oder unter diesen befinden.

Keltern

Nun folgt das Keltern, also das Pressen der Trauben, so dass der innere Fruchtsaft austritt und diese zermatscht werden. Jedoch darf dabei nicht zu viel Druck aufgewandt werden, da es sonst auch zu einem Zerbersten der Kerne kommen würde, was wiederum die Freisetzung von Bitterstoffen bedingen könnte.

Gärung

Nach dem Keltern wird diese Masse nun als Most bezeichnet. Letzteres wird daraufhin gereinigt und in spezielle Tanks gefüllt, in welchen sich die Trübstoffe vom restlichen Traubenextrakt trennen und abgetragen werden können.

Dem Ganzen wird nun Hefe beigesetzt, was den Beginn der Gärung auslöst. Im Falle der Gärung handelt es sich um mehrere einzelne Gärvorgänge, welche nacheinander durchgeführt und bei welchen es zum Einsatz verschiedener Hefesorten und Bakterienkulturen kommen kann.

Reifung

Während dieses Vorgangs wird der Weißwein auch regelmäßig abgestochen. So soll garantiert werden, dass die Klarheit des Endprodukts nicht durch Schwebe- und Trübteilchen negativ beeinflusst würde.

Abgeschlossen wird der Prozess der Herstellung durch das Abfüllen des Weißweines in Fässer oder Stahltanks, in welchen dieser je nach Weinsorte unterschiedlich lange reift. Nach dem Reifungsprozess kann der Weißwein schließlich in Flaschen abgefüllt und verzehrt werden.

Sorten

Im Falle des Weißweins handelt es sich eigentlich bereits um eine spezielle Weinsorte. Nichtsdestotrotz lassen sich auf dem heutigen Markt zahlreiche Varianten des Weißweins vorfinden, weshalb nun auf diese eingegangen werden soll.

Trockene und süße Weißweine

Beim Weißwein macht vor allem eine Unterscheidung zwischen trockenem und süßem Weißwein Sinn.

  • Im Falle der trockenen Variante handelt es sich um Produkte dieser Gattung, welche einen Restzuckergehalt von unter 5 g/l aufweisen.
  • Süße bzw. Dessertweine, wie diese auch genannt werden, weisen dementsprechend höhere Zuckerkonzentrationen auf, was sich wiederum auch auf das Aroma dieser niederschlägt.

Die Herstellung eines qualitativ hochwertigen trockenen Weißweins ist relativ schwierig, da auf ein Gleichgewicht zwischen Säure und Alkoholgehalt geachtet werden muss. Es gibt eher neutrale, trockene Weißweine und auch aromatische, trockene Weißweine.

Neben trockenen Weißweinen gibt es auch eine Vielfalt an restsüßen sowie edelsüßen Weinen. Prädikatsweine (Trockenbeerenauslese, Auslese, Spätlese) werden grundsätzlich nicht aufgezuckert.

Der enthaltene Zucker kommt also aus der Weinbeere. Restsüße Weine kann man durch die richtige Lese, durch einen bestimmten Vorgang der Trocknung der Trauben und durch Edelfäule erzeugen.

Die Spätlese beginnt erst ab einem bestimmten Datum. Die Trauben bleiben so lange am Rebstock, bis die phenolische Reife überschritten ist. Ist die Traube vollreif, so verdunstet enthaltenes Wasser und das Mostgewicht erhöht sich. Als Folge davon wird der daraus erzeugte Wein süßer.

Den Zuckergehalt in den Trauben kann man auch nach der Lese noch erhöhen. Dazu werden die Trauben bevorzugt auf Strohmatten gelegt, wobei das Trocknen regionale Unterschiede aufweist. Das Wasser verdunstet während des Trocknungsvorgangs ebenfalls, der Zuckergehalt steigt.

Besonders aromatischer und restsüßer Wein besteht, wenn sich Edelfäule auf den Weintrauben ausbreitet. Dies wird durch bestimmte klimatische und regionale Bedingungen erreicht. Durch den Edelschimmelpilz kann sich ein ganz besonderes Aroma bilden.

Dessertwein

Typische Dessertweine sind

  • Tokajer
  • Muskateller
  • Marsala und
  • der Samoswein.

Sie haben einen vollmundigen und sehr süßen Geschmack. Ein herrlicher Dessertwein ist der aus gefrorenen Beeren gewonnene Eiswein. Er besticht durch eine Harmonie an Säure und Zucker und schmeckt hervorragend zum Dessert.

Schaumweine

Daneben stellt noch der Schaumwein eine wichtige Variante des Weißweins dar, welcher beispielsweise als

erhältlich ist. Bei diesen ist der Weißwein mit Kohlensäure versetzt und zeichnet sich durch ein prickelndes Geschmackserlebnis aus.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Weißwein wird mit Hilfe aufwendiger Techniken aus einem natürlichen Produkt gewonnen. Kann deshalb davon ausgegangen werden, dass es sich im Falle des Weißweins um ein gesundes Produkt handelt, welches dementsprechend oft verzehrt werden sollte?

Risiken erhöhten Weißweinkonsums

Leider trifft beim Weißwein ebenfalls das zu, was prinzipiell bei allen alkoholischen Getränken zu vermerken ist. So ist der enthaltene Alkohol stets eine Gefahr für die Gesundheit, welcher bei exzessivem Konsum das Risiko des Auftretens ernsthafter Erkrankungen erheblich erhöht. Im Falle regelmäßigen Konsums von Weißwein in großen Mengen kann es so beispielsweise zur

kommen.

Positive Wirkung

Daneben enthält Weißwein aber auch eine Vielzahl natürlicher Vitamine und Mineralstoffe. Besonders herauszuheben ist dabei die hohe Konzentration an

Insgesamt ist Weißwein demnach ein Produkt, dessen gelegentlicher und maßvoller Genuss als unbedenklich angesehen werden kann.

Mit Weißwein kochen und marinieren

Guter Weißwein kann ein Fischgericht, helles Fleisch oder leckere Gemüse- und Nudelgerichte wunderbar begleiten, wird aber auch gerne pur genossen. Er lässt sich auch zum Verfeinern verschiedener Speisen verwenden. Wie man mit Weißwein kocht und mariniert, erfahren Sie hier.

Allgemeines zum Kochen mit Weißwein

Beim Kochen mit Weißwein sollten Sie nicht unbedingt auf den günstigsten Wein zurückgreifen. Es lohnt sich aber auch nicht, den besten Wein zum Ablöschen oder Verfeinern zu nehmen.

Verwenden Sie einfach den Weißwein, den Sie am liebsten trinken. In der Regel bekommt man gute Weine zum Kochen bereits ab sieben Euro.

Wichtig ist, dass der Weißwein deutlich einreduziert wird. Nur so kommen seine geschmackliche Vielfalt und der Fruchtgehalt zur Geltung. Außerdem verdampft der Großteil des Alkohols beim Reduzieren. Sie müssen also keine Angst haben, nach dem Genuss einer mit Wein verfeinerten Speise nicht mehr Ihr Auto fahren zu können.

Gut zu wissen ist auch, dass man auch korkende Weine nicht wegschütten muss, sondern zum Kochen verwenden kann. Durch die Kochhitze verschwindet der typische Geschmack des korkenden Weins, übrig bleibt eine aromatisierte Speise.

Weißwein-Saucen

Klassischerweise kommt Weißwein vor allem zum Ablöschen und Verfeinern von Saucen zum Einsatz. Kalorien sparen kann man zum Beispiel, indem man Sahne oder Butter durch einen guten Schuss Wein ersetzt und diesen reduzieren lässt.

So erhält die altbekannte und schon oft zubereitete Sauce einen neuen geschmacklichen Hintergrund, der Sie bestimmt begeistern wird. Weinsaucen lassen sich prima mit frischen Kräutern verfeinern. Würzen Sie Ihre Weißweinsauce doch einmal mit einer Prise Safran und servieren Sie die Sauce zu Fisch oder Meeresfrüchten.

Weißwein zum Marinieren

Natürlich lässt sich Weißwein auch zum Marinieren verwenden. Wenn Sie Wein benutzen, können Sie weitgehend auf Öl verzichten. Die Marinade wird durch frische Kräuter wie Koriander, Estragon oder Schnittlauch aufgewertet. Auch Kümmel passt gut zu Weißwein.

Weißwein in Desserts

Bestimmt haben Sie schon einmal ein leckeres Dessert genossen und sich gefragt, woher die raffinierte Note kommt. Häufig macht Weißwein aus einer gewöhnlichen Nachspeise ein besonders leckeres Dessert.

Mit Weißwein harmonieren vor allem

Schmecken Sie das Dessert vor dem Servieren ab und überprüfen Sie den Säuregehalt.