Karaffieren und Dekantieren - Worin besteht der Unterschied?

Von Max Staender
12. April 2012

Meistens spricht man vom Dekantieren, wenn man den den Wein für die Belüftung in ein bauchförmiges Gefäß umfüllt. Dies ist jedoch laut Peer Holm von der Deutschen Sommelier-Union nicht ganz korrekt, da das Umfüllen des Weins eigentlich Karaffieren heißt. Der gute Rebsaft fließt dabei mit langsamer Geschwindigkeit an der Innenseite der bauchigen Glasflasche hinunter und der Sauerstoff gelangt an den Wein. Die bauchige Form ist dabei sehr wichtig, da die Oberfläche zunimmt und der Wein sich darin ausbreiten kann. Dadurch gelangt noch mehr Sauerstoff an den edlen Tropfen und seine Aromen können sich noch besser entfalten.

Man sollte jedoch aufpassen, welchen Wein man karaffiert, da beispielsweise frische und junge Weine nicht dafür geeignet sind. Diese Rebsäfte haben eine prickelnde und leichte Kohlensäure, welche beim Karaffieren verloren geht.

Wenn man den Wein von seinen Trubstoffen trennt, spricht man vom Dekantieren. Bei Likörweinen oder Rotweinen der 1. Lage werden diese Schwebstoffe mit der Zeit abgesetzt, welche lediglich in der Flasche und nicht im Glas bleiben sollen. Aus diesem Grund füllt man den Wein ganz behutsam von der Flasche in eine schlanke Glaskaraffe. Als Hilfsmittel kann man dazu eine Kerze benutzen, sodass man sieht, wann die Trubstoffe vom Boden der Flasche an den Flaschenhals fließen.Das Umfüllen ist beendet, wenn die Stoffe am Flaschenhals angelangt sind.