Wasserqualität sinkt - Immer mehr Chemikalien im Leitungswasser

Von Nicole Freialdenhoven
26. März 2013

Deutsches Leitungswasser galt bislang immer als gesundes Trinkwasser, das bedenkenlos aus dem Wasserhahn getrunken werden konnte. Doch Umweltwissenschaftlicher schlagen nun Alarm: Das Trinkwasser ist immer stärker mit Chemikalien belastet, deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper bislang noch unklar ist. Problematisch ist vor allem das Gemisch, das teilweise noch giftiger ist als die einzelnen Chemikalien alleine.

Hintergrund ist unter anderem der stark gestiegene Konsum von chemischen Medikamenten. Diese werden nur teilweise vom Körper aufgenommen, während der Rest über die Toilette in den Wasserkreislauf gespült wird. Auch Reinigungsmittel, Waschmittel und spezielle Mittel, die beispielsweise Pilze aus importierten Kleidungsstücken waschen sollen, sorgen für eine zunehmende Verunreinigung des Wassers. Dazu kommen weitere Einflüsse wie die umstrittene Gasfördermethode Fracking, durch die das Grundwasser zusätzlich belastet wird.

Noch sei das deutsche Trinkwasser sicher, erläuterte Klaus Kümmerer von der Lüneburger Leuphana Universität zum Weltwassertag am 22.März. Doch die langfristigen Folgen der derzeitigen Wasserbelastung sind noch nicht abzuschätzen. An Fischen wurde bereits festgestellt, dass sie durch die chemischen Restbestände von Schmerzmitteln und den Hormonen der Antibabypille geschädigt seien.