Nicht nur über Toilette - Antibiotika und Steroide gelangen auch beim Duschen ins Trinkwasser

Von Laura Busch
9. April 2010

Die amerikanischen Wissenschaftler Ilene Ruhoy und Christian Daughton haben in einer Studie nachgewiesen, dass Hormone und andere Inhaltsstoffe aus Medikamenten und Kosmetika nicht nur über die Toilette ins Trinkwasser gelangen, sondern auch über die Dusche und Badewanne.

"Wir haben lange gedacht, dass die aktiven Bestandteile von Medikamenten hauptsächlich über Urin und Fäkalien in die Umwelt gelangen", so Ruhoy. Doch auch über Schweiß oder Cremes, die beim Duschen abgewaschen werden, gelangen große Mengen belastender Inhaltsstoffe ins Abwasser. Nachgewiesen wurden für diesen Weg unter anderem Antibiotika, Antidepressiva, Steroide und Betäubungsmittel. Die Forscher erklärten, dass viele der Stoffe noch maximal wirksam seien, wenn sie abgewaschen würden. In die Kanalisation geleitet, stellten diese Mittel eine enorme Belastung für die Umwelt dar. Verschreibungspflichtige Cremes und Lotionen sollten deswegen so sparsam wie möglich eingesetzt werden.