"Fat Water" kritisch betrachtet: Was bringt der neue Diät-Trend?

Ernährungswissenschaftler und Ärzte über die versprochene Diätwirkung sogenannter MCTs

Von Cornelia Scherpe
3. September 2015

Aus den USA kommt ein neuer Trend nach Deutschland, der Menschen mit Diätwunsch einmal mehr ein tolles Versprechen macht: Statt einem strengen Ernährungsplan und jeder Menge Sport reicht "Fat Water", um die Kilos verschwinden zu lassen. Ernährungswissenschaftler und Ärzte hierzulande sind allerdings sehr kritisch. Mineralwasser mit Fett versetzt? Bringt das etwas, oder ist es am Ende sogar schädlich für die Gesundheit?

Die versprochene Diätwirkung

Zunächst etwas Beruhigendes: Auch wenn "Fat Water" ziemlich unappetitlich klingt, ist der Geschmack nicht das Problem. Im Wasser befinden sich keine tierischen Fette, sondern die sogenannten MCTs. Das sind gesättigte Fettsäuren, wie sie in der Natur zum Beispiel in vielen Pflanzen vorkommen.

Für das Fettwasser wird Kokosöl genutzt. Diese mittelkettigen Fettsäuren sollen als Energielieferant dienen und damit das Wassertrinken gleichzeitig zum Energiekick machen. Außerdem soll die Fettverbrennung angekurbelt werden, sodass bei täglichem Konsum überschüssige Kilos verschwinden.

Kritik durch Ernährungswissenschaftler und Ärzte

Ernährungswissenschaftler bezweifeln allerdings diese versprochene Diätwirkung. Wie stark die Fettverbrennung beschleunigt wird, ist bisher nicht in Studien erfasst worden. Man kann aber davon ausgehen, dass man viele Liter des Getränks über viele Monate trinken muss, um einen Nutzen zu verzeichnen. Das wiederum geht nicht nur ins Geld, sondern ist auch aus Sicht von Ärzten nicht ratsam. Sie fürchten nämlich einen schädlichen Effekt auf die Gesundheit.

Der Grund: Die gesättigten Fettsäuren sind zwar wie versprochen eine Quelle für Energie, lagern sich aber auch in der Zellmembran ab. Alle Körperzellen besitzen diese Schutzhaut und speichern so die Fettsäuren in ihrer Oberfläche. Das verlangsamt den Stoffwechsel der Zelle und kann auf lange Sicht dem Organismus schaden. Bedenkt man nun, dass 100 Milliliter des "Fat Waters" bereits 20 Kalorien mit sich bringen, könnte das regelmäßige Trinken sogar noch mehr Hüftgold mit sich bringen.