Trotz strenger Kontrollen: Krankmacher im Wasser

Von Christine Krusberski
7. August 2014

In früheren Zeiten gab es Millionen Tote durch verseuchtes Trinkwasser. Das ist heute Gott sei Dank anders, doch völlige Sicherheit gibt es nicht. Trotz strenger Kontrollen finden sich immer noch Krankmacher im Wasser. Belastungen durch Nitrate, Arsen, Uran oder Düngemittel können durch den Boden ins Grundwasser gelangen.

Auch in Abwasserleitungen schlummern häufig Keime, die im menschlichen Körper negative Reaktionen auslösen. Besonders Säuglinge, alte und geschwächte Menschen sind gefährdet.

Medikamentenrückstände: Kritiker bemängeln Untersuchungen

Damit der Flüssigkeitshaushalt nicht aus dem Gleichgewicht gerät, ist eine regelmäßige Wasseraufnahme unverzichtbar. Doch auch wenn die Wasserversorger alles daransetzen, Qualität zu liefern, machen immer wieder Berichte über Giftstoffe im Wasser die Runde. Schwermetalle, Arzneimittelrückstände und Legionellen schwimmen in Deutschlands Seen und Flüssen.

Kläranlagen filtern zwar einen Großteil der Giftstoffe aus, doch nicht immer werden die festgelegten Grenzwerte eingehalten. Kritiker bemängeln, dass es kaum Untersuchungen zu den Reaktionen von Medikamentenrückständen gibt.

Auch wenn nur geringste Mengen gefunden werden, weiß niemand genau, welche Auswirkungen Antibiotika oder Schmerzmittel im Trinkwasser auf den menschlichen Körper haben. Auch eine 2007 durchgeführte Studie des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) brachte keine neuen Erkenntnisse.

Risiko von Bleibelastungen in alten Wasserleitungen

Die Übergabestelle für Trinkwasser ist nicht für die Hausanschlüsse verantwortlich. Wer noch alte Wasserleitungen nutzt, hat ein erhöhtes Risiko, dass das Trinkwasser mit Blei belastet ist.

Auch die Legionellen-Gefahr ist in den eigenen vier Wänden präsent. Die gefährlichen Stäbchenbakterien vermehren sich bei Temperaturen ab 20 Grad explosionsartig und können extrem schwere Lungenentzündungen auslösen, die zum Tode führen. Zum Beispiel ist der Sprühnebel aus Duschköpfen eine Gefahrenquelle. Der Arbeitskreis Wasserhygiene rät zu regelmäßiger Wartung und Reinigung der hauseigenen Wasseranlagen.

Auch Fans von Mineralwasser leben nicht gesünder. Stiftung Warentest hat kürzlich verschiedene Wassersorten unterschiedlicher Preisklassen untersucht - mit zum Teil sehr schlechten Ergebnissen. Viele Wasserarten enthielten kaum Mineralstoffe, in einigen wurden sogar Keime gefunden. Die Tester erklärten, dass Mineralwasser nicht besser als Leitungswasser bewertet werden kann.