Kleine Wasserkunde - Merkmale der unterschiedlichen Wasserarten

Betritt man heute die Getränkeabteilung eines Supermarkts oder begibt man sich auf direktem Wege in einen Getränkehandel, dann ist man zumeist erst einmal von dem großen Angebot an Wasser visuell erschlagen.

Von Viola Reinhardt

Selbst die Auswahl eines scheinbar simplen Mineralwassers, kann schon den berühmten "Doktor" auf den Plan rufen, denn

  • Still
  • Medium
  • Mineralwasser
  • Tafelwasser
  • Heilwasser oder
  • Quellwasser

bedingen ein Grübeln darüber, welches denn nun gesünder oder besser ist. Hier finden Sie ein kleines Lexikon des Wassers, damit der "Doktor" nicht nötig wird.

Leitungswasser

Zu Beginn ein paar Worte zum Wasser, das man zuhause erhält. Leitungswasser darf die Gesundheit des Menschen nicht gefährden - so die amtliche Definition. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus

  • Oberflächenwasser von Seen oder Talsperren
  • Grundwasser und
  • Rowasser.

Die Trinkwasserverordnung erlaubt 50 chemische Stoffe zur Aufbereitung des Wassers. Die Kontrolle der mikrobiologischen und chemischen Normwerte ist nur bis zur Abnahmestelle des Verbrauchers gewährleistet - also der Wasseruhr.

Natürliches Mineralwasser

Natürliches Mineralwasser

  • hat seinen Ursprung tief unter der Erde
  • ist frei von Verunreinigungen
  • wird direkt an seiner Quelle abgefüllt und
  • erfordert eine amtliche Anerkennung.

Als das einzige in Deutschland zugelassene Lebensmittel, beinhaltet das natürliche Mineralwasser den höchsten Grad der Sauberkeit.

Quellwasser

Quellwasser entstammt zwar auch einem natürlichen und unterirdischem Vorkommen, kann und darf jedoch auch minimale Verunreinigungen enthalten. Eine amtliche Zulassung muss für Quellwasser nicht vorliegen. Es hat Trinkwasserqualität,

  • muss jedoch keine Mindestmenge an Mineralien enthalten
  • kann enteisent und entschwefelt werden und
  • ihm kann Kohlensäure zugesetzt oder entzogen werden.

Heilwasser

Heilwasser ist unter den Wasserarten das Wasser, welches nachweislich für den Menschen eine heilende, lindernde oder vorbeugende Wirkung auf die Gesundheit beinhaltet. Dieses Wasser ist als Arzneimittel zugelassen und wird zumeist in Kliniken angeboten, wobei man es natürlich auch für Zuhause kaufen kann.

Im Gehalt an Spurenelementen und Mineralstoffen zeigt es eine ähnliche Größenordnung wie das Natürliche Mineralwasser auf, schmeckt allerdings wesentlich milder und ist deshalb gerade bei Magen-Darm-Beschwerden sehr gut geeignet. Das Wasser muss an der Quelle abgefüllt werden und wird meistens aus Geschmacksgründen enteisent.

Tafelwasser

Tafelwasser stammt nicht aus der Natur, sondern wird hergestellt. Es besteht aus ganz normalem Trinkwasser und anderen Zusätzen wie

  • Meerwasser
  • Sole
  • Mineralstoffen und
  • Kohlensäure.

Der Abfüllort ist beliebig. Anforderungen hinsichtlich des Mineralstoffgehalts oder anderen Nährstoffen gibt es keine. Findet sich im Tafelwasser ein hoher Anteil von Kohlendioxid und Kohlensäure, dann wird es zum Beispiel in Österreich auch als Sodawasser bezeichnet. Auf dem Flaschenetikett dürfen keine

  • bestimmte geografische Herkunft
  • Angaben zur chemischen Zusammensetzung
  • Bezeichnung "natürlich" und auch
  • Brunnen oder Quellen

genannt sein.