Die Limo-Steuer: Softdrinks werden in Großbritannien teurer

Wer Getränke mit mehr als 5g Zucker pro 100ml wählt, muss künftig draufzahlen

Von Cornelia Scherpe
24. August 2016

Die Menschen in westlichen Ländern werden immer dicker. Beim Blick auf die aktuell heranwachsende Generation zeigt sich ein bedenklicher Trend zu Übergewicht bis hin zu Adipositas. Auch in Großbritannien ist inzwischen ein Drittel der Jungen und Mädchen mindestens übergewichtig, manche auch adipös.

Da es sich dabei um Zwei- bis 15-Jährige handelt, sind die Aussichten für ein gesundes Altern schlecht. Viele werden frühzeitig an Gelenkverschleiß, Kreislaufproblemen und Diabetes leiden. Die Regierung in Großbritannien will dagegen etwas unternehmen und hat eine neue Steuer erhoben. Umgangssprachlich kann man sie als "Limo-Steuer" bezeichnen, denn sie entfällt auf bestimmte Süßgetränke.

Betroffen sind Getränke mit über fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter

Die Regelung sieht vor, dass Getränke dann neu besteuert werden, wenn mehr als fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter bei der Herstellung beigemischt werden. Durch diese Formulierung sind automatisch alle Getränke von der Steuer ausgeschlossen, bei denen es sich um reine Fruchtsäfte handelt. Die natürliche Süße aus den verwendeten Früchten ist kein zugesetzter Zucker und damit in Ordnung.

Die Regierung in Großbritannien betont, dass die Steuer nicht den Konsumenten selbst schaden wird. Sie wird bei den Herstellern erhoben und soll bewirken, dass diese es weniger lohnenswert finden, viel Zucker zu verwenden.

Da es sich daher um eine Art "Strafsteuer" handelt, sehen viele die Regelung als kritisch. Es wird der Abbau von Arbeitsplätzen befürchtet.

Die medizinische Sichtweise

Mediziner sprechen sich zwar prinzipiell für weniger Zucker im Käuferalltag aus, sie sehen die neue Limo-Steuer aber auch als bloßen Tropfen auf den heißen Stein. Sinnvoll wäre es beispielsweise, auch bei Fast Food anzusetzen. In den skandinavischen Ländern, in Belgien und Frankreich sowie in Ungarn und Mexiko gibt es übrigens schon länger eine "Limo-Steuer".