Wissenswertes zum Schaumwein - Geschichte, Herstellung, Sorten und Verwendungsmöglichkeiten

Schaumwein gilt als ein stilvolles Getränk, welches insbesondere gerne auf festlichen Veranstaltungen angeboten und konsumiert wird. Man unterscheidet Sekt, Prosecco und Champagner.

Maria Perez
Von Maria Perez

Geschichte

Da es sich im Falle des Schaumweins um einen Sammelbegriff handelt, kann in diesem Zusammenhang natürlich keine exakte Entstehungsgeschichte genannt werden. Seinen Beginn fand die Schaumweinherstellung aber beim Champagner, welcher bereits seit dem Mittelalter im gleichnamigen Gebiet Frankreich angebaut und hergestellt wurde.

So begannen die damaligen Produzenten aus Gründen der Einfachheit im 17. Jahrhundert damit, diese Weißweinsorte bereits am Produktionsort in Flaschen abzufüllen.

Aus Weißwein wurde Schaumwein

Was sie dabei allerdings anfangs übersahen war die Tatsache, dass dieser eigentlich stille Weißwein in den Flaschen weiter gärte. Da es damals üblich war, den Weißwein Frankreichs nach England zu exportieren, wo dieser aufgrund der klimatischen Verhältnisse nicht hergestellt werden konnte, wurden die Engländer auf die neuartige Konsistenz dieses Weißweins aufmerksam.

So handelte es sich bei diesem nach Monaten des Transports und der Lagerung nicht mehr um einen stillen Weißwein, sondern um einen spritzigen Schaumwein. Während die Franzosen einen Abbruch der Handelbeziehungen fürchteten, da sie nicht das gewünschte Produkt, sondern vielmehr eine Fehlproduktion geliefert hatten, fanden die Engländern sofort Gefallen an diesem Getränk, welches nun auch hinsichtlich der Eigenschaften dem heutigen Champagner stark ähnelte.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Technik der Schaumweinherstellung nicht nur immer weiter perfektioniert, sondern sie fand auch Eingang in die Produktionsstätten in ganz Europa. Heutzutage handelt es sich beim Schaumwein demnach um eine beliebte Weinvariation, welche in vielen Teilen der Erde hergestellt und konsumiert wird.

Herstellung und Verarbeitung

Schaumwein entstand erstmals also eher durch einen Fehler des Abfüllens und der Lagerung. Heutzutage existieren natürlich spezielle Verfahren, welche aus einem einfachen stillen Weißwein einen Schaumwein machen. Doch wie gestalten sich diese Verfahren und auf was muss bei diesen geachtet werden?

Heutzutage kommen für die Schaumweinherstellung prinzipiell drei Verfahren in Frage, welche wiederum charakteristisch für die Schaumweine verschiedener Hersteller und Schaumweinarten sind.

Imprägnierverfahren

Zum Einen kann das Kohlenstoffdioxid durch das sogenannte Imprägnierverfahren in den Wein gelangen. Bei diesem wird der zuvor gekühlte Wein in große Stahltanks gegeben, woraufhin Druck auf die Flüssigkeit ausgeübt wird und Kohlenstoffdioxid in diese gepumpt wird.

Asti-Methode

Daneben kommt für die Schaumweinherstellung auch die in Deutschland als Asti-Methode bezeichnete Variante in Frage. So wird der süße Anteil des Mostes gezielt nicht komplett während des Gärungsprozesses aufgebraucht. So bleiben Teile des zuckrigen Anteils im Wein zurück, so dass es später noch zu einer Flaschengärung kommt, welche wiederum für den Kohlenstoffdioxid Anteil im Schaumwein sorgt.

Zusätzliche Beigabe von Hefe und Zucker

Letztlich existiert noch jene Variante, nach welcher dem Wein gegen Ende des Gärungsprozesses noch einmal zusätzlich Hefe und Zucker beigeführt wird. Das Ganze wird daraufhin für einige Tage in Drucktanks gegeben, wodurch es zu einer Anreicherung mit Kohlenstoffdioxid kommt, ohne dass ein Imprägnierverfahren notwendig wäre.

Sorten

Schaumwein wird heutzutage mit Hilfe verschiedener Verfahren und in verschiedenen Regionen gewonnen. Doch was sind überhaupt die wichtigsten Sorten, welche heutzutage eine fast weltweite Popularität genießen und auf manch einer Feier kaum mehr wegzudenken sind?

Sekt

Deutschland ist vor allem aufgrund seines Sekts bekannt. Dieser wird zumeist durch eine Flaschengärung hergestellt und ist in vielen verschiedenen Qualitätsstufen verfügbar.

Champagner

Frankreich rühmt sich hingegen seinem Champagner. An dieses Produkt werden hohe Auflagen und Qualitätsstandards gestellt. Aufgrund der Tatsache, dass die Produktionskapazitäten dieser Region ausgelastet sind und die weltweite Nachfrage dennoch konstant bleibt, ist der Preis dieses Produkts in der Regel auch relativ hoch.

Prosecco

Die berühmtesten Schaumweine aus Italien nennen sich wiederum Prosecco und Asti, werden ebenso fast weltweit exportiert und erfreuen sich einer großen Beliebtheit und Popularität. Letzteres betrifft vor allem den Prosecco, welcher in den letzten Jahren zu einer kostengünstigen Alternative zum Champagner geworden ist.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Beim Schaumwein handelt es sich im Grunde lediglich um klassischen Weißwein, welcher mit Kohlenstoffdioxid angereichert wurde. Doch wie verhält es sich überhaupt hinsichtlich des Gesundheitswertes dieses Produkts und stellt die Anreicherung mit Kohlenstoffdioxid nicht eine Gefahr für den menschlichen Organismus dar?

Inhaltsstoffe

Zunächst einmal kann gesagt werden, dass das Imprägnierverfahren oder weitere Methoden, dank welchen

  • Kohlenstoffdioxid

in den Wein gelangt, keine Gefahr für unseren Körper darstellen. Das Kohlenstoffdioxid kann beim Trinken lediglich mit in den Verdauungstrakt gelangen, was schlimmstenfalls ein Völlegefühl oder Aufstoßen verursachen kann.

Hinsichtlich der restlichen Inhaltsstoffe setzt sich Schaumwein natürlich auch aus jenen Substanzen zusammen, durch welche bereits der Weißwein gekennzeichnet ist. Diesen sind beispielsweise

  • Ascorbinsäure

zuzuordnen, welche einen hohen Vitamin C Anteil enthält. Die enthaltenen

  • Gerbstoffe und
  • Elektrolyte

können zudem das Stoffwechselgleichgewicht in unserem Körper fördern.

Negative Aspekte

Kritisch ist allerdings vor allem ein Aspekt des Schaumweins zu sehen. So muss ein solches Produkt in Deutschland mindestens einen Alkoholgehalt von zehn Prozent aufweisen, da es sonst nicht als Schaumwein bezeichnet werden darf.

Da es sich beim Alkohol um einen hochschädlichen Inhaltsstoff für unseren Körper handelt, muss ebenso der Konsum von Schaumwein kritisch gesehen werden. Insgesamt ist ein maßvoller Konsum demnach unbedenklich, wohingegen von großen Aufnahmemengen abzuraten ist.

Die Verwendung von Schaumwein in Desserts und Cocktails

Als Schaumwein werden weinhaltige Getränke bezeichnet. Der Überdruck in der Flasche muss mindestens 3 bar betragen. Typische Schaumweine sind Sekt, Champagner und Spumante. Aber auch der spanische Cava und der ukrainische Krimsekt gehören zu den Schaumweinen.

Schaumwein in Desserts

Mit Sekt, Champagner und anderen Schaumweinen kann man prima erfrischende

  • Sorbets
  • Cremes und
  • Mousse

herstellen. Je nach Geschmack kann mit verschiedenen Zutaten experimentiert werden. Im Sommer ist vor allem eine Sekt-Zitronenmousse zu empfehlen. Die Säure der Zitronen harmoniert perfekt mit dem Sekt. Durch stundenlanges Kühlen entsteht mit der Zeit eine leichte Mousse, die mit frischen Früchten verfeinert werden kann.

Im Obstsalat

Sekt kann auch einem Obstsalat das gewisse Etwas geben. Bereiten Sie einen Obstsalat aus exotischen Früchten, zum Beispiel

zu und aromatisieren Sie ihn anstatt mit Rum mit einem Schuss Sekt.

Weitere Dessertideen

Verschiedene Cremes erhalten durch die Zugabe von prickelndem Schaumwein ein tolles Aroma und fühlen sich auch im Mund herrlich an. Eine

  • einfache Bananencreme
  • herzhafte Schokoladencreme,

aber auch

  • Apfelgelée und
  • Fruchtgrütze

werden zu einem gehobenen Dessert, wenn man Sekt oder Champagner zum Aromatisieren einsetzen.

Man kann auch

  • ein einfaches Schaumwein-Eis

machen. Dazu benötigt man frische Früchte, Sahne und Sekt. Nach dem Passieren der Früchte vermischt man das Mus mit Sekt und Sahne und stellt das Ganze ins Gefrierfach. Noch einfacher geht's mit einer Eismaschine.

Schaumwein in Cocktails

Champagner, Spumante, Cava, Krimsekt und Sekt lassen sich auch wunderbar als Zutat für Cocktails verwenden. Diese werden dadurch besonders spritzig und erfrischend. Aber Achtung: Durch den Zuckergehalt im Sekt gelangt der Alkohol schneller ins Blut!

  • Für eine grüne Witwe nimmt man Blue Curacao, Orangen- und Maracujasaft und füllt das Glas mit Sekt auf.
  • Ein etwas stärkerer Cocktail ist der Apricot Sunset. Er besteht aus Apricot Brandy, Rum, Eiswürfeln und Sekt. Einige dünn geschnittene Aprikosenscheiben runden den Geschmack ab.
  • Ebenfalls sehr lecker ist der Blue Vulcano. Dafür nimmt man Blue Curacao, Himbeergeist und eine Orangenschale. Das Cocktailglas wird anschließend mit Sekt aufgefüllt.
  • Für einen winterlichen Cocktail braucht man Blutorangensaft, etwas frisch geriebenen Ingwer, braunen Kandiszucker und Sekt.

Durch den herben Blutorangensaft und den zitronigen Geschmack des Ingwers entsteht in Kombination mit dem Sekt ein außergewöhnlicher Wintercocktail.