Milch ist längst nicht so gesund, wie bisher angenommen

Von Jutta Baur
4. Juni 2012

Milch in großen Mengen genossen, birgt möglicherweise gesundheitliche Risiken. Darauf weist Bodo Melnik, Hautarzt und Lehrbeauftragter an der Universität Osnabrück, hin. Milch ist seiner Meinung nach nicht uneingeschränkt gesund. Besonders Schwangere und Jugendliche sollten sie nur maßvoll genießen. Es sei bekannt, so Melnik, dass viel Milch zu größeren Babys führe. Vergleicht man dickere mit normalgewichtigen Babys, hätten erstere ein höheres Risiko im späteren Leben an Krebs zu erkranken. Während der Pubertät ist viel Milch auch für Akne oder Sehschwächen ursächlich. Selbst die Gefahr von Prostatakrebs steige, sagt der Arzt.

In den letzten Jahren wurde immer mehr Milch und Käse verzehrt. Während Ende der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts der Käseverbrauch bei 3,9 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung lag, ist er im Jahre 2011 auf 23 Kilogramm geklettert. Einen eindeutigen Rat möchte Melnik jedoch nicht geben. Er schlägt allerdings vor, den Verbrauch von Milch und ihren Folgeprodukten zu überdenken. Mehr Milch sei eindeutig nicht mehr Gesundheit. Auch Nüsse, Obst oder Gemüse beinhalteten viele Vitalstoffe, die der Milch zugeschrieben werden.