Der Genuss von Kaffee macht nicht nur fit, sondern auch gereizt

Hoher Kaffeekonsum führt zu Unkonzentriertheit durch die relativ kurze aufputschende Wirkung

Von Jutta Baur
6. Juli 2011

Morgens erst einmal eine Tasse Kaffee, um richtig wach zu werden. Dann kann der Tag kommen. So denken jedenfalls viele, die sich ohne die übliche Portion Kaffee nicht leistungsfähig fühlen.

Ab einer bestimmten Dosis, kehrt sich diese aufmunternde Wirkung jedoch ins Gegenteil um. Das weiß Lucie Nusbaum vom Verband der Oecotrophologen. Ist dieser Punkt überschritten, wird man nicht aufmerksamer, sondern unkonzentrierter und ungeduldiger. Darin zeigt sich auch, dass Kaffee zu keiner Abhängigkeit im klassischen Sinn führt. Ein Süchtiger braucht immer mehr seines Stoffes, um den gleichen Effekt zu erzielen. Beim Kaffeetrinker ist das nicht so.

Koffein wirkt sich auf den Blutdruck aus

Der allseits bekannte Entzugs-Kopfschmerz hat hingegen andere Gründe. Er ist die Folge von Schwankungen im Blutdruck. Kaffee lässt diesen ansteigen. Bleibt er aus, macht sich das fehlende Koffein bemerkbar. Wie Lucie Nusbaum sagt, ist auch die Dauer des aufputschenden Resultats von Kaffee deutlich geringer, als man allgemein annimmt. Schon nach 30 Minuten lässt seine Wirkung nach. Trotzdem ist eine Obergrenze von etwa vier Tassen am Tag sinnvoll. Damit schädigt man nicht das Herz-Kreislaufsystem und vermeidet die ungewollten Nebenwirkungen.