Studie vermutet, dass hoher Kaffeekonsum vor Rosazea schützen kann

Teilnehmerinnen der Studie, die viel Kaffee tranken, erkrankten zu 25 Prozent seltener an der Hautkrankheit

Von Cornelia Scherpe
15. November 2018

Menschen mit Rosazea leiden an einer chronischen Hautentzündung im Gesicht. Frauen sind insgesamt häufiger als Männer betroffen, dafür entwickeln Männer eher einen schweren Verlauf. Bislang ist die Krankheit nicht heilbar, sondern kann nur mit Hilfe des Hautarztes eingedämmt werden. Dafür werden meist Salben zur täglichen Anwendung verschrieben.

Rosazea ist bislang nicht ausreichend erforscht, weshalb es weder eine direkte Heilung noch ein genaues Wissen über die Entstehung der Krankheit gibt. Die meisten Mediziner gehen jedoch davon aus, dass eine genetische Veranlagung vorhanden sein muss.

Auch Kaffee gilt eigentlich als Trigger

Die sichtbaren Beschwerden treten erstmals im Erwachsenenalter auf (zwischen 20 und 30 Jahren), wenn die Umweltbedingungen dazu passen. Daher werden Patientinnen und Patienten darauf aufmerksam gemacht, dass es Rosazea-Trigger gibt. Diese gilt es zu vermeiden, um das Hautbild so normal wie möglich zu halten. Zu diesen Triggern zählen neben direktem Sonnenlicht und körperlicher Anstrengung auch scharfe Speisen sowie heiße Getränke. Der Gedanke dahinter ist stets derselbe: Der Körper wird bei diesen Triggern stärker durchblutet, weshalb die Gesichtshaut noch geröteter wird und bestehende Entzündungen stärker werden. Doch zumindest im Bezug auf Kaffee wird dies von einer aktuellen Studie infrage gestellt.

Studie mit Rosazea-Patientinnen

Die Forscher nahmen die Daten der Nurses' Health Study II, bei der 2005 insgesamt 4.945 Frauen angegeben hatten, die Diagnose Rosazea gestellt bekommen zu haben. Da die Teilnehmerinnen auch genaue Angaben zur Ernährung und zu ihren Lebensgewohnheiten gemacht hatten, konnte Rosazea mit dem Kaffeekonsum in Verbindung gebracht werden. Demnach sank das Risiko auf eine Erkrankung um 25 Prozent, wenn täglich mindestens vier Becher Kaffee konsumiert wurden.

Diese Schutzwirkung war bei koffeinfreien Kaffeegetränken nicht mehr gegeben, was für einen Zusammenhang spricht. Auf der anderen Seite zeigte sich kein gesenktes Risiko bei starkem Teekonsum, obwohl darin ebenfalls Koffein (dann Teein genannt) enthalten ist. Die Studie kann daher maximal als Hinweis dienen und zu weiteren Untersuchungen anregen.