Muckefuck - Merkmale und Zubereitung

Was wir heutzutage im Supermarktregal unter der Bezeichnung des Kaffees finden, hat zuweilen nichts mehr mit den traditionsreichen Brühgetränken der vergangenen Epochen zu tun. Bereits unsere Vorfahren konnten fabelhafte Genüsse herstellen - in der Not aber auch Alternativen finden. Auch der Muckefuck, einst Ersatzkaffee genannt, zählt dazu. Informieren Sie sich über die Merkmale des Muckefucks und holen Sie sich Tipps zur Zubereitung.

Maria Perez
Von Maria Perez

Was ist ein Muckefuck?

Wer an einen Kaffee denkt, wird mit dem Begriff "Muckefuck" zumeist eine Aufbrühung aus gerösteten Kaffeebohnen assoziieren. In den letzten anderthalb Jahrhunderten gab es jedoch immer geschichtliche Perioden, in denen dieses Genussmittel nicht oder nur gegen hohe Kosten verfügbar war.

Alternativ wurde der so genannte Ersatzkaffee getrunken. Seine Ursprünge liegen in den antiken Kulturen Babylons und Ägyptens, wo nahezu alle angebauten Getreidesorten zu einem dem Kaffee ähnlichen Gemisch zubereitet wurden.

Ebenso kamen nicht selten

in das gebrühte Getränk. Inwieweit diese vor der Verwendung aber geröstet oder anderweitig im Geschmack verstärkt wurden, unterschied sich regional und variierte ebenso unter den jeweiligen Bedingungen der Bevölkerung, die natürlich nur in armen Zeiten auf derartige Lebensmittel auswich und diese sprichwörtlich als Ersatz ansah.

Zubereitung des Muckefucks

Heute gilt der Muckefuck aber als bekömmliche Alternative zum Kaffee. Er wird zumeist aus

gefertigt, woraus die weitverbreitete Bezeichnung des Malzkaffees herrührt. Das Getränk ist nicht mit Koffein versehen und insofern für die Gesundheit meist verträglicher als die geröstete Bohne. Zudem werden die Eigenschaften der Getreidesorten, Früchte oder Gemüsepflanzen gewonnen, die für den Aufguss Verwendung finden.

Gerste, Dinkel und Roggen schmecken daher kräftig und verleihen Energie, wogegen Feigen, Traubenkerne oder Hagebutten eine eher liebliche Note hinterlassen und vielleicht für den entspannenden Kaffee am Nachmittag geeignet sind.

Die Geschmacksrichtungen variieren daher je nach verarbeitetem Rohstoff. Das Getränk findet durch seinen weitgehend gesunden Charakter aber auch bei Kindern und Jugendlichen Anklang und wurde über viele Jahrzehnte hinweg sogar zur körperlichen Stärkung eingesetzt.

Rezept für Zuhause: Muckefuck aus Löwenzahn- und Zichorienwurzeln

Die Zichorie wurde früher als Geschmacksintensivierer dem Bohnenkaffee beigefügt. Später stellte man dann aus den Wurzeln der Zichorie ebenfalls den Ersatzkaffee her.

Die Zichoriepflanze ähnelt von ihren Blättern her dem Löwenzahn, hat jedoch wunderschöne blaue Blüten. Heutzutage wird die Pflanze nur noch als Heilpflanze verwendet und dann zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden und zur Appetitsteigerung eingesetzt.

Wer den Muckefuck dieser ursprünglichen Art einmal probieren möchte, kann diesen Alternativkaffee zuhause zubereiten. Allerdings ist etwas Zeit gefragt.

Man gräbt Löwenzahnwurzeln und Zichorienwurzeln aus. Diese werden von der Erde befreit und gut abgewaschen.

Anschließend schneidet man die Wurzeln in Stücke und lässt sie im Backofen bei etwa 50 Grad Celsius 90 Minuten lang trocknen. Danach werden sie bei 225 Grad Celsius für eine Viertelstunde fettfrei geröstet und dabei ab und zu gewendet.

Nun müssen sie abkühlen und werden dann in einer Mühle zermahlen. Für eine Tasse des Muckefucks übergießt man einen Teelöffel des angefertigten Pulvers mit brühendem Wasser.