Fruchtsäfte: Gesunde Sorten mit und ohne viel Zucker

Früchte sind eines jener Nahrungsmittel, welche bereits seit Tausenden von Jahren von Menschen geerntet und verzehrt werden. Es gibt viele beliebte Sorten; am gesündesten erweist sich die eigene Herstellung. Fruchtsäfte stellen eine beliebte Form der Verarbeitung dar. Je nachdem, zu welcher Variante man greift, sind diese sehr gesund. Informieren Sie sich über den Gesundheitswert von Fruchtsäften und werfen Sie einen Blick auf die unterschiedlichen Sorten.

Maria Perez
Von Maria Perez

Fruchtsaft als Kalorienfalle

Grundsätzlich sind Fruchtsäfte eine gesunde Ergänzung zu frischem Obst und Gemüse. Da Säfte jedoch deutlich mehr Kalorien enthalten als die Früchte selbst, sollte man sie nicht gegen Durst trinken. Verdünnt man die Fruchtsäfte hingegen mit Wasser, so können sie dem Körper zwischendurch einen richtigen Energiekick verleihen.

Beim Kauf der Säfte sollte man jedoch auf das Kleingedruckte achten und nicht nur die Preise vergleichen. Gerade günstige Säfte enthalten sehr häufig künstliche Vitamine, Zucker oder sind aus Konzentraten hergestellt.

Direktsaft

Die gesünderen Direktsäfte hingegen sind oft auch die teuersten Säfte. Dafür sind darin wesentlich mehr Vitamine und Mineralstoffe enthalten, weil die Säfte nach dem Auspressen der Früchte nur noch kurz erwärmt und dann direkt abgefüllt werden. Doch auch hier werden bei der Zubereitung meist Enzyme zugefügt, die bewirken, dass mehr Saft aus den Früchten gepresst werden kann.

Fruchtsaft-Konzentrat

Die Herstellung der Konzentrate ist für die Hersteller deutlich günstiger, doch hier gehen viele wertvolle Stoffe verloren. Dem Saft werden hier nämlich die Aromen entzogen, um sie später gezielt wieder hinzufügen.

Dazwischen wird dem Saft auch noch Wasser entzogen und das Konzentrat dann aus dem Erzeugerland exportiert. Im Empfängerland werden die Aromen wieder teilweise hinzugefügt und der Saft mit Wasser vermischt. Vor dem Abfüllen wird der Saft nochmals erwärmt.

Fruchtsaftgetränk und Fruchtnektar

Beim Kauf sollte man beim Kleingedruckten darauf achten, ob es sich um 100%igen Saft handelt oder nur um ein Fruchtsaftgetränk bzw. einen Fruchtnektar. Fruchtsaftgetränke enthalten häufig Aromen und nur einen geringen Fruchtsaftanteil. Auch beim Fruchtnektar ist der Fruchtsaftanteil deutlich geringer als bei einem reinen Fruchtsaft.

Sorten und Gesundheitswert von Fruchtsäften

Ein Blick in die Regale der Supermärkte offenbart vor allem eines: Fruchtsaft ist nicht gleich Fruchtsaft. Doch welche Fruchtsaftvarianten werden heutzutage alles angeboten? Und was sind überhaupt die beliebtesten Fruchtsaftsorten, die von einem Großteil der Bevölkerung zumindest gelegentlich konsumiert werden?

Saft oder Nektar?

Zunächst einmal macht die prinzipielle Unterscheidung zwischen Fruchtsäften, Fruchtnektargetränken und Fruchtsaftgetränken Sinn. Während es sich bei Fruchtsäften, welchen dieser Eintrag gewidmet ist, um Getränke handelt, welche einen 100 Prozent Fruchtanteil aufweisen, fällt dieser Wert bei Fruchtnektargetränken und Fruchtsaftgetränken schon deutlich ab.

So muss ein Apfelnektar beispielsweise einen Fruchtanteil von 50 Prozent aufweisen, wohingegen ein Apfelfruchtsaftgetränk nur noch einen Anteil von 6 Prozent enthalten muss. Derartig niedrige Prozentwerte bedeuten natürlich auch, dass der Rest der Flüssigkeit durch teils synthetische Zutaten und Flüssigkeiten gestellt wird, welche wenig mit dem ursprünglichen Fruchtsaft gemein haben.

Verschiedene Obstsorten

Daneben lässt sich Fruchtsaft auch noch hinsichtlich der einzelnen Obstsorten kategorisieren, welche für diesen verarbeitet wurden. In Deutschland ist der meistkonsumierte Fruchtsaft in diesem Zusammenhang der Apfelsaft, welcher vom Durchschnittsbürger mit fast 10 Liter pro Jahr am meisten verzehrt wird. Diesem folgen der Orangensaft mit circa 9 Liter und der Multivitaminsaft mit groben 4 Liter.

Der Reinheitsgrad bei Fruchtsäften

Letztlich können Fruchtsäfte noch bezüglich des Reinheitsgrades unterteilt werden. So ist laut EU-Richtlinien der Einsatz geringer Zuckermengen sowie einer Reihe synthetischer Zusatzstoffe legitim und muss nicht extra ausgewiesen werden.

Während die meisten Getränkehersteller auf den Einsatz dieser legalen Aufwertungsmöglichkeiten zurückgreifen, verzichten insbesondere Biomarken auf deren Beigabe. Es lassen sich demnach auch gewöhnliche und biologische Fruchtsäfte differenzieren.

Kalorien und Zucker - Sind Fruchtsäfte gesund?

Fruchtsäfte gelten als gesund und vitaminreich. Doch konnte diese Behauptung überhaupt schon einmal wissenschaftlich fundiert belegt werden? Fruchtsäften wurde bis zum heutigen Tag eine Vielzahl von Studien gewidmet.

Die Ergebnisse waren dabei immer weitestgehend dasselbe. So handelt es sich bei Fruchtsäften tatsächlich um ein natürliches Produkt, das im besten Falle täglich konsumiert werden sollte.

Bedenklich sind lediglich Getränke, welche nur zu einem Teil aus reinem Fruchtsaft bestehen. So suggerieren deren Packungen in der Regel ein Getränk, welches dem Fruchtsaft in nichts nachsteht. Tatsächlich handelt es sich bei diesen Mischgetränken allerdings um stark gezuckerte und synthetisch hergestellte Produkte, die aus gesundheitlicher Sicht äußerst bedenklich einzustufen sind.

In der folgenden Tabelle geben wir eine Übersicht über beliebte Fruchtsaftsorten und deren Kalorien- und Zuckerwerte.

Kalorienwerte und Zuckergehalt Fruchtsaft
FruchtsaftsorteKalorien pro 100 mlZuckergehalt pro 100 g
Ananassaft53 kcal14 g
Apfelsaft46 kcal10 g
Bananensaft50 kcal13,8 g
Birnensaft47 kcal10,5 g
Cranberrysaft26 kcal12 g
Granatapfelsaft44 kcal13 g
Kirschsaft41 kcal10,2 g
Maracujasaft51 kcal12,1 g
Multivitaminsaft39 kcal11,7 g
Orangensaft45 kcal8 g
Traubensaft60 kcal14 g

Fruchtsaft ohne Zucker?

Wer auf der Suche nach Fruchtsaft ohne Zucker ist, wird nicht fündig werden. Jede Fruchtsorte enthält einen natürlichen Anteil an Fruchtzucker, so wird sich auch im Fruchtsaft entsprechend etwas davon finden lassen, ganz egal ob es ein Biosaft ist oder den Aufdruck "ohne Zuckerzusatz" trägt.

Fruchtsaft selbst herstellen

Schon in wenigen Schritten kann man einen Fruchtsaft auch selbst herstellen. Hier zeigen wir, wie es geht.

Geschichte der Fruchtsäfte

Prinzipiell kann der genaue Anfang der Fruchtsaftnutzung nicht mehr rekonstruiert werden. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass Fruchtsäfte ebenso seit Tausenden Jahren hergestellt und konsumiert werden.

Im Laufe der Geschichte stellten Fruchtsäfte oftmals ein zentrales kulturelles Getränk dar. So lassen sich sowohl in der Antike als auch im Mittelalter zahlreiche Belege finden, welche auf einen ausgeprägten Fruchtsaftverzehr hinweisen.

Fruchtsaft und Alkohol

Eine besondere Rolle spielten diese dabei im alten Rom für die Alkoholgewinnung. So konnte dank des Gärungsprozesses auch mit Hilfe zahlreicher Fruchtsäfte billiger Alkohol gewonnen werden, welcher aufgrund seiner niedrigen Produktionskosten zudem breiten Teilen der Bevölkerung zugänglich war.

Später im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurden Fruchtsäfte schließlich zu einem Symbol von Gesundheit und Natürlichkeit. So preisen Hersteller vor allem deren hohen Vitamingehalt und natürlichen Herstellungsprozess an. Heutzutage handelt es sich bei Fruchtsäften um ein tagtäglich millionenfach verzehrtes Gut, das aus den deutschen Supermärkten und Wochenmärkten nicht mehr wegzudenken ist.