Oktoberfest - Miese Schankmoral in den Bierzelten

Bierverkäufer des Oktoberfests missbrauchen Kulanzgrenze und nehmen Kunden aus

Von Andreas Krämer
22. September 2011

Eine miese Schankmoral in den Bierzelten auf dem Münchner Oktoberfest konnte der "Verein gegen betrügerisches Einschenken" nachweisen. Es wurden 100 Maß Bier in zwölf Bierzelten bestellt - mit einem unerfreulichen Ergebnis.

Ausnutzung der Kulanzgrene als unfairer Gewinn

Im Durchschnitt waren es bei sieben Litern bestelltem Bier nur sechs Liter, die der Tester tatsächlich erhielt, was somit Betrug ist. Der am schlechtesten gefüllte Bierkrug enthielt nur 0,73 Liter und bedeutet beim Gast einen Schaden von 2,43 Euro.

Die Stadt München hat eine Kulanzgrenze von 0,9 Litern erlassen und diese wird von den Bierverkäufern auf der Wiesn gnadenlos missbraucht. Laut dem Verbandspräsidenten Jan-Ulrich Bittlinger sollte die Kulanzgrenze aufgegeben werden.

Kontrolle mithilfe des "Bier-Inspektors"

Der Wiesn-Gast kann übrigens mit der App "Bier-Inspektor" selbst feststellen, wie viel Bier sich in einem Maßkrug befindet. Der Bierkrug wird mit der Kamera aufgenommen und der gezahlte Preis eingegeben.

Das Programm berechnet dann, wie gut der Bierkrug gefüllt ist und welchen Geldwert das nicht eingeschenkte Bier hat. Wer auf dem Oktoberfest sein Bier trinken und nicht abkassiert werden möchte, der sollte bei Bedarf die App mit seinem Smartphone nutzen.