Untergäriges Bier entstand durch zufällige Kreuzung verschiedener Hefearten

Fans von Pilsener, Export und Co verdanken ihr Lieblingsbier einem riesigen genetischen Zufall

Von Ingo Krüger
13. August 2015

Bier zählt zu den beliebtesten Getränken weltweit. Doch dass wir uns heute an untergärigem Bier, wie etwa

erfreuen dürfen, ist einem genetischen Riesenzufall zu verdanken. Das entdeckten jetzt Mikrobiologen der US-Universität Wisconsin-Madison, die das Genom der Hybrid-Hefe entschlüsselten.

Kreuzung mit Hefeart aus Patagonien

Demnach kam es vor rund 500 Jahren in einer bayerischen Brauerei durch Zufall zu einer Kreuzung verschiedener Hefearten, und zwar aus der Art, die schon lange bekannt war, und aus einer eingeschleppten Hefeart aus Patagonien im heutigen Argentinien. Schiffe, die von Südamerika nach Europa zurückkehrten, hatten die Hefeart vermutlich als blinden Passagier mit im Gepäck.

Unzählige Varianten durch menschliche Züchtung

Die Wissenschaftler fanden nun heraus, dass diese Kreuzung damals nicht sehr wahrscheinlich war, da sich die Ur-Hefesorten genetisch doch sehr unterschieden. Man müsse sich den Hybrid vorstellen, wie eine Kreuzung von Mensch und Vogel, erläuterten die Biologen.

Neben diesem Zufall kam es unabsichtlich sogar zu zwei Kreuzungen, die unabhängig voneinander passierten. Menschliche Züchtung führten dann im Laufe der Zeit zu unzähligen Varianten dieser zwei neuen Arten.