Grüne oder braune Flaschen? - Welches Bier schmeckt besser?

Von Ingo Krüger
16. April 2014

Bier aus einer braunen oder grünen Flasche zu trinken, ist im wahrsten Sinne des Wortes Geschmackssache, denn Licht tötet das Aroma.

Grünes Glas lässt den blauen Teil und einen Teil des grünen Lichtspektrums durch, was dem Bier nicht bekommt. Braune Flaschen bieten dagegen beim Gärprozess einen guten Schutz vor Sonneneinstrahlung oder sonstiger Beleuchtung.

Da dies bei grünen Flaschen nicht der Fall ist, kann beim Öffnen nicht nur ein etwas merkwürdiger Geruch entstehen, sondern auch ein sehr unangenehmer Geschmack. Aus dem Hopfen stammende Bitterstoffe verwandeln sich in MBT (3-Methyl-2-buten-1-thiol), das mit dem Analsekret von Stinktieren verwandt ist und auch so ähnlich riecht.

Die Verbreitung der grünen Flaschen

Manche Brauereien bieten daher bei grünen Flaschen entsprechende Schutzmaßnahmen wie etwa Kartons als Umverpackung, die für einen ausreichenden Lichtschutz sorgen sollen.

Bis in die 1970er Jahre waren grüne Flaschen nicht selten. In diesen Zeitraum fielen jedoch die ersten Untersuchungen, wonach das grüne Glas für das kurzwellige Licht durchlässiger ist als die braunen Flaschen. Schon damals wurde bekannt, dass sich dies auf die Bierqualität bei der Lagerung und beim Gärprozess auswirkt. Viele Biertrinker in Ost und West bevorzugten daher, ihren Gerstensaft aus braunen Flaschen zu trinken - und haben dies aus guten Gründen bis heute beibehalten.