Berliner Weiße

Die Berliner Weiße ist ein obergäriges Bier das eine typische dunkelgelbe Farbe hat. Im Unterschied zu anderen Biersorten findet bei der Berliner Weißen nach der alkoholischen Gärung noch eine Milchsäuregärung statt.

Von Jens Hirseland

Ein typisches Berliner Bier ist die so genannte Berliner Weiße, die zu den obergärigen Schankbieren zählt. Zusammengesetzt wird das Bier, das einen Alkoholgehalt von rund 2,8 Prozent hat, aus Weizen- und Gerstenmalz. Ein typisches Merkmal der Berliner Weiße ist ihr dunkles Gelb.

Im Unterschied zu anderen Biersorten schließt sich bei der Berliner Weiße eine Milchsäuregärung der alkoholischen Gärung an. Auf diese Weise erhält das Bier seinen typischen sauren Geschmack.

Eine Variante ist die Berliner Weiße mit Schuss. Dabei mischt man das Bier mit süßem Fruchtsirup. Besonders beliebt sind Waldmeister-Sirup und Himbeer-Sirup. Manche Biertrinker mischen das Bier auch mit Likör oder Sekt.

Geschichte

Es wird angenommen, dass die Berliner Weiße im 16. Jahrhundert entstand. Zu dieser Zeit versuchte Bauer Cord Broihan aus Halberstadt nach einem Hamburgaufenthalt das geschätzte Hamburger Bier nachzubrauen. Dabei kam das Halberstädter Broihan heraus, das sich über ganz Norddeutschland verbreitete.

In Berlin wurde die Rezeptur von einigen Bierbrauern jedoch verändert, was zu Herstellung eines noch bekömmlicheren Weißbiers führte. Die erste urkundliche Erwähnung des so genannten Berlinischen Weißbieres datiert aus dem Jahre 1680.

Im Laufe der Jahre wurde es zum beliebtesten Biergetränk in Berlin. So entstanden bis ins Jahr 1800 ca. 700 Weißbierlokale.

Aufgrund ihrer Herkunftsangabe darf man Berliner Weiße ausschließlich in Berlin brauen. Größte Marke der Biersorte ist Berliner Kindl. Darüber hinaus bieten verschiedene kleine Hausbrauereien das beliebte Getränk an.

Herstellung

Wichtigste Zutaten der Berliner Weiße sind Gerste und Weizen. Die Gärmethode des Bieres beruht auf einer Symbiose aus

  • obergäriger Hefe
  • Brettanomyces-Hefe und
  • Milchsäurebakterien wie Lactobacillus brevis.

Nach der ersten alkoholischen Gärung wird anschließend eine Milchsäuregärung vorgenommen, bei der zusätzliche Milchsäure entsteht. Durch die Milchsäure verlängert sich die Haltbarkeit des Biers beträchtlich. So lässt es sich sogar einige Jahre lang lagern.