Zwangsstörungen mit Medikamenten behandeln? - bei Kindern empfehlen Ärzte eine Verhaltenstherapie

Von Cornelia Scherpe
10. Oktober 2011

Menschen mit Zwangsstörungen werden meist medikamentös behandelt. Es hat sich in der Praxis jedoch gezeigt, dass Heranwachsende eher davon profitieren, wenn von Medikamenten abgesehen und stattdessen eine Verhaltenstherapie eingeleitet wird. Eine Studie mit 124 Kindern bis maximal 17 Jahren belegt dies jetzt. Während ein Teil von ihnen mit Medikamenten therapiert wurde, ließ man die andere Hälfte regelmäßig zu Sitzungen beim Psychiater gehen. Während die Medikamente nur bei 30 Prozent der Kinder wirklich helfen konnten, besserte sich die Zwangsstörung bei den anderen um 69 Prozent.

Die Betreuung durch einen Psychiater sei erfolgsbringender und kann eventuell bei sehr schweren Krankenbildern mit Medikamenten kombiniert werden. Allein auf Medikamente zu vertrauen, sei jedoch nicht empfehlenswert. In Deutschland ist man mit Psychopharmaka bei Kindern ohnehin sehr vorsichtig, in den USA sind die Mittel jedoch bisher sehr oft auch an Minderjährige verschrieben worden. Die US-Studie legt nun nahe, diese Therapie zu überdenken und zu revolutionieren.