Zwangserkrankung - Wahrscheinlichkeit einer Depression nimmt mit Erkrankungsdauer zu

Von Ingrid Neufeld
19. Februar 2014

Eine Zwangserkrankung ist schrecklich. Auch gesunde Menschen haben manchmal die Vorstellung, eine bestimmte Sache, wie beispielsweise Händewaschen, mehrmals wiederholen zu müssen. Wir alle kontrollieren beim Verlassen der Wohnung, ob der Herd abgestellt ist. Ein an Zwängen Erkrankter kontrolliert diese, ganz offensichtliche Sache, mindestens zehnmal. Ein Zwangserkrankter kann sein Verhalten nicht nach Belieben wieder abstellen.

Dauert eine solche Erkrankung lange an, ist der Patient besonders stark von Depressionen betroffen. Deshalb sollte eine möglichst frühe Behandlung einer solchen Zwangsstörung erfolgen. Möglicherweise kann eine Verhaltenstherapie helfen, oder auch eine die Therapie begleitende Einnahme von Medikamenten.

Schlimme Auswirkungen einer Zwangsstörung auf das soziale Umfeld

Eine Zwangsstörung ist eine Art Kontrollwahn. Der Erkrankte möchte über sein Handeln absolute Kontrolle erlangen und wiederholt deshalb bestimmte Handlungen immer wieder, solange bis sie seiner Meinung nach in Ordnung sind.

Erkrankte benötigen viel Zeit für solche Handlungen. Deshalb ist auch der Rückzug aus der Umwelt eine Folge ihrer Erkrankung. Ihre Leistungsfähigkeit ist dadurch übermäßig beeinträchtigt. Ein Zwangserkrankter hat keine Möglichkeit, sich selbst aus dieser Sackgasse herauszuholen.

Die Wahrscheinlichkeit einer Depression wird immer größer, je länger der Betroffene daran leidet. Viele Menschen haben diese Zwangsstörung schon im Kindes- und Jugendalter. Ungefähr zwei bis drei Prozent aller Menschen leiden an einer Zwangserkrankung.