Auch jüngere Menschen sollten bei Wucherungen im Mund wegen Zungenkrebs-Verdacht zum Arzt

Von Laura Busch
8. September 2010

Zungekrebs wurde in der Vergangenheit eigentlich eher bei Personen fortgeschrittenen Alters diagnostiziert. Als risikobehaftet für einen Tumor im Mund galt allgemein, wer über 50 Jahre alt war, viel geraucht hatte sowie viel Alkohol zu sich genommen hatte. Doch immer häufiger sind auch junge Menschen betroffen, weiß der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Dr. med. dent. Wolfgang Bengel: "In den letzten Jahren beobachten wir eine Verschiebung: Zunehmend mehr jüngere Menschen erkranken an einem Zungenkarzinom".

Warum dies so ist, ist noch nicht restlos geklärt. Eine Möglichkeit könnte eine vermehrte Infektion mit dem HPV Papillomavirus sein. Mediziner raten deswegen auch jungen Menschen, die Wucherungen im Mund und Veränderungen an Gaumen oder Zahnfleisch beobachten, dazu den Zahnarzt aufzusuchen. Je früher desto besser: Zungenkrebs gehört mit einer Sterberate von etwa 50 Prozent nach fünf Jahren zu denjenigen Krebserkrankungen, die weniger gute Heilungschancen hat, besonders, wenn sie zu spät entdeckt wurde.