Forscher decken den Zusammenhang zwischen Glutenunverträglichkeit und Lyphomen im Darm auf

Von Cornelia Scherpe
12. August 2013

Bei der Zöliakie handelt es sich um eine Krankheit, die allgemein auch als Glutenintoleranz bekannt ist. Die betroffenen Menschen können keine Lebensmittel zu sich nehmen, in denen Gluten verarbeitet ist.

Zugrunde liegt in diesem Fall eine Autoimmunkrankheit. Die Schleimhaut im Dünndarm wird dabei so verändert, dass Gluten nicht verarbeitet werden kann und es daher zu den bekannten Verdauungsproblemen kommt. Viele Mediziner haben schon beobachtet, dass Menschen mit Zöliakie häufig mit der Zeit Lyphome in ihrem Darm bekommen. Dabei handelt es sich um Schwellungen und Tumoren, die wiederum weitere Beschwerden mit sich bringen.

Zwar konnte der Zusammenhang zwischen Lyphomen und der Glutenunverträglichkeit schon statistisch bewiesen werden, doch bisher wusste die Medizinwelt nicht, wie diese Wechselwirkung zustande kommt. Das Rätsel konnte nun jedoch gelöst werden.

Ein Forscherteam untersuchte 7.625 Fälle von klassischer Zöliakie. Die Patienten waren zwischen 1969 und dem Jahr 2008 eingehend untersucht worden. Am Ende zeigte sich wie erwartet ein erhöhtes Risiko für Lymphome. Man therapierte die Personen jedoch eingehend und unterteilte sie am Ende in zwei Gruppen.

Es gab jene Patienten, bei denen die Zöliakie weiterhin anhielt und eine Gruppe von Menschen, bei denen eine Therapie die Beschwerden gelindert hatte. Ihre Darmveränderungen konnten dank Behandlungen minimiert werden und dies ließ ihr persönliches Risiko für Lyphome plötzlich wieder schwinden.

Daraus schließen die Forscher, dass es nicht die Glutenunverträglichkeit an sich ist, die die Gefahr für Lyphome in die Höhe gehen lässt, sondern nur die Veränderungen der Darmschleimhäute. Behandelt man diese, sinkt auch das Risiko für die krankhaften Schwellungen. Die Forscher legen daher nahe, bei jedem Patienten einen Therapieversuch zu starten.