Zöliakie ohne Symptome: Glutenfreie Ernährung dennoch sinnvoll

Von Nicole Freialdenhoven
30. September 2014

Glutenfreie Ernährung liegt heute schwer im Trend, auch wenn die wenigsten wissen, warum sie eigentlich auf Gluten verzichten sollen. Tatsächlich sind in Europa lediglich bis zu 2% der Menschen von einer echten Zöliakie, d.h. einer Glutenunverträglichkeit betroffen.

Bei diesen Personen reagiert die Schleimhaut im Dünndarm so überempfindlich gegen das in bestimmten Getreidesorten vorkommende Gluten (ein Klebereiweiß), dass jede Schnitte Brot zu Bauchweh, Durchfall oder Erbrechen führen kann. Forscher der Universität in Tampere wiesen nun jedoch darauf hin, dass manche Menschen unter einer symptomlosen Form der Zöliakie leiden können.

Glutenfreie Ernährung für allgemeines Wohlbefinden

Bei ihnen kommt es nach dem Verzehr glutenhaltiger Speisen nicht zu den klassischen Unverträglichkeitserscheinungen, doch auch sie besitzen die Autoantikörper Endomysium-IgA, die als zuverlässigste Serummarker für Zöliakie gelten. Eine so identifizierte Gruppe von 40 Patienten wurde für eine Studie in zwei Gruppen eingeteilt, von denen sich eine glutenfrei ernähren sollte und eine Gruppe normal.

Die von der symptomlosen Zöliakie betroffenen Patienten stellten schon bald fest, dass sie sich aufgrund der glutenfreien Ernährung allgemein gesundheitlich besser fühlten und leichte Beschwerden zuvor gar nicht als solche wahrgenommen hatten. Die Forscher plädieren nun dafür, mehr Risikopatienten auf Zöliakie zu testen und häufiger auf eine glutenfreie Ernährung zu setzen.