Studie über das Stillen: Zahnstellung der Kinder wird positiv beeinflusst

Laut einer neuen Studie scheint Stillen auch auf das Gebiss positive Auswirkungen zu haben

Von Cornelia Scherpe
6. Juli 2015

Solange keine gesundheitlichen Gründe gegen das Stillen sprechen, sollten Mütter ihren Babys in den ersten Lebensmonaten die Brust geben. Durch die Muttermilch erhält das Neugeborene alle wichtigen Nährstoffe für das gesunde Wachstum. Eine aktuelle Studie hat herausgefunden, dass Stillen sogar noch einen weiteren positiven Effekt hat: die Kinder bekommen eine bessere Zahnstellung.

Forscher begleiten Mutter-Kind-Gespann fünf Jahre lang

Die Forscher aus Australien und Brasilien hatten über 1.300 Frauen begleitet, die vor kurzer Zeit ein Kind entbunden hatten. Insgesamt wurde jedes Mutter-Kind-Paar fünf Jahre lang betreut, um das weitere Wachstum der Jungen und Mädchen zu verfolgen.

Solange noch gestillt wurde, vermerkten die Forscher in jedem Einzelfall, wie oft die Kinder Muttermilch bekamen und wie häufig ein Schnuller zum Einsatz kam. Im Alter von fünf Jahren bewertete schließlich ein Zahnarzt, wie es um das Gebiss der Kinder stand.

Gestillte Kinder bekommen seltener einen Überbiss und schiefe Zähne

Den ersten deutlichen Unterschied gab es in Bezug auf einen Überbiss. Kinder, die nicht gestillt worden waren, hatten diese Fehlstellung deutlich öfter entwickelt. Im Vergleich zu Kindern mit einer Stillzeit zwischen drei und sechs Monaten war das Risiko um ein Drittel erhöht.

Auch schiefe Zähne waren häufiger, wenn die Babys nicht regelmäßig gestillt worden waren. Ohne Stillen war das Risiko für diese Fehlstellungen um 41 Prozent erhöht.

Schnuller können Fehlstellungen heraufbeschwören

Ebenso zeigt die Studie, dass der Einsatz von Schnullern für die Zahngesundheit zum Problem werden kann. Durch den erzeugten Kieferdruck beim Einsatz können Fehlstellungen der Zähne und des gesamten Kiefers provoziert werden.

Ratsam ist daher ein sehr sparsamer Einsatz im Babyalter und die frühe Entwöhnung zwischen sechs und zwölf Lebensmonaten. In der Realität nutzten aber 40 Prozent der Eltern die Schnuller noch bis das Kind vier Jahre alt war.