Zahnfleischentzündungen schaden doch dem Herzen - Forscher bringen den Beweis

Von Cornelia Scherpe
12. März 2013

Zahnfleischentzündungen standen bereits einzige Zeit im Verdacht, sich negativ auf die Herzgesundheit auszuwirken. Ein deutsches Team hat nun einen klaren Beweis erbracht, dass anhaltende Zahnfleischentzündungen, auch Gingivitis genannt, klar aufs Herz gehen.

Das Schlimme ist, dass Schätzungen zufolge ganze 90 Prozent der Deutschen eine Gingivitis haben, es jedoch als völlig normal ansehen, dass hin und wieder etwas Blut im Waschbecken landet. Wie gefährlich das in Wahrheit ist, zeigt die aktuelle Studie.

Die nicht entfernten Essensreste laden Bakterien ein, sich am Zahnfleischrand und in den Zahnfleischtaschen anzusiedeln. Bereits nach kurzer Zeit entstehen so Entzündungen. Dabei wird aber eben nicht nur das Zahnfleisch geschwächt, denn bei kleinen Verletzungen geraten die Bakterien ganz leicht in die Blutbahn und richten so bedeutend mehr Schaden an. In der Studie untersuchte man dies bei 37 Freiwilligen, die mit unter 25 Jahren noch sehr jung waren.

Sie ernährten sich gut, waren keine Raucher und hatten auch sonst keine Herz- oder Kreislaufprobleme. Ihr Gebiss war vom Zahnarzt als vorbildlich beschrieben worden. Nun putzten sie für drei Wochen die Zähne im Oberkiefer nur auf der linken Seite. Nach den 21 Tagen stellte der Zahnarzt eine erhebliche Gingivitis bei allen fest und Blutproben zeigten noch mehr: Bei jedem Probanden waren die Entzündungsmarker und die Immunaktivität in die Höhe gegangen. Für die Forscher ist das eine klare Sache. Weiteres Nichtputzen würde auf Herz und Kreislauf schlagen.

Aufgrund dieser Erkenntnisse sprechen sich die deutschen Forscher auch klar für die professionelle Zahnreinigung aus. Herz und Kreislauf profitieren ebenso wie die Zähne davon.