Zahnarzt- und Spinnenphobie weisen gleiches Reaktionsprofil auf

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
13. Januar 2014

Generell lässt sich wohl sagen, dass der Besuch beim Arzt zu den weniger angenehmen Dingen im Leben gehört. Besonders schlimm erweist sich dabei immer wieder der Gang zum Zahnarzt. Die entsprechende Zahnarztangst ist weit verbreitet; besonders die Bohrer sind es, die bei den Betroffenen eine wahre Phobie auslösen. Wie österreichische Forscher nun jedoch herausgefunden haben, gleicht diese Angst nicht wie angenommen der der Spritzen-, Verletzungs- oder Blutphobie, sondern vielmehr der Furcht vor Spinnen.

Bei der Studie wurden Probanden mit und ohne Zahnarztangst verschiedene Bilder gezeigt, darunter neutrale Gegenstände, Ekel erregende Insekten sowie solche, auf denen Bohrer etc. zu sehen waren. Dabei wurden Gehirnströme, Puls und Mimik analysiert. Die Messwerte waren bei den Phobikern deutlich höher. Der Hirnbereich, der für die Verarbeitung von optischen Reizen verantwortlich ist, war zudem aktiver, was darauf schließen lässt, dass die Betroffenen die Bilder, die ihnen Angst einjagen, intensiver betrachten.

Hinterfragung der Klassifikation des Syndroms

Wie die Studie zeigt, ähneln diese Reaktionen solchen, die bei einer Tierphobie auftauchen. Die Forscher drängen dazu, die gängige Klassifizierung der Zahnarztphobie zu überdenken, um bei der Behandlung des Syndroms effektiver vorgehen zu können. Ansätze, die bei der Therapie von Spinnenphobien in Anspruch genommen werden, könnten somit auch Patienten mit Panik vor Zahnarztbesuchen helfen.